Literatur-News

Gestorben: Ralf-Alex Fichtner (1952-2022)

Der Schwarzenberger Künstler, Karikaturist, Krimi- und Phantastikautor Ralf-Alex Fichtner ist bereits vergangene Woche in der Nacht zu Mittwoch verstorben. Ralf Alex-Fichtner (RAF) wurde nur 69 Jahre alt. Wer den Mann mit dem Rauschebart und dem typischen Erzgebirge-Dialekt kannte, der wird sich an einen stets lebensbejahenden, freundlichen und liebenswerten Menschen erinnern. Die schwarzhumorigen Cartoons (zum Beispiel für den "Eulenspiegel") machten ihn schon zu DDR-Zeiten bekannt. Als Autor kurzer und kürzester Krimis verstand er es ebenfalls, seinen ganz speziellen schwarzen Humor unters Volk zu bringen. Oft überschreitet sein Werk die Grenze zum Phantastischen, und auch der Horror lag ihm, dem Dario-Argento-Fan, sehr. Einige der besten seiner Horror-Kurzstorys erschienen in dem Buch "Fifty Shades of Grave" (zusammen mit Claudia Puhlfürst und Uwe Voehl). Gemeinsam mit Claudia Puhlfürst erschien der opulente Bildband "Keiner kennt die Wahrheit", in dem unheimliche und ungelöste Kriminalfälle neu aufgerollt wurden. Ebenso verlieh RAF dem Büchlein "Allerleigrau" - neue deutsche grausame Kinderreime - von Uwe Voehl das kollegiale grafische Beiwerk. Auch als Comic-Künstler hatte RAF seinen besonderen Stil, wie man sich in seinem Schauergeschichten-Buch "Vitrine des Grauens" (Phillis Verlag) oder auch in "Kingsport" (Basilisk-Verlag) überzeugen kann. Für die Romanheftserie "Professor Zamorra" gestaltete RAF mehrere Cover - weitere werden posthum folgen. Ein geplantes Buch mit Geistergeschichten für den Blitz Verlag konnte leider nicht mehr fertig gestellt werden. Zuletzt war der vielseitige Künstler mit Zeichnungen für ein Schulbuch sehr eingespannt.
Ralf Alex-Fichtner hinterlässt seine Ehefrau und drei erwachsene Kinder.

Text: Uwe Voehl