Literatur-News
Daphne Niko: Der Feuervogel (Buch)
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- Kategorie: Literatur-News
- Veröffentlicht: Montag, 06. Mai 2019 22:44

Daphne Niko
Der Feuervogel
(Firebird, 2018)
Übersetzung: Madeleine Seither
Titelbild: Michael Schubert
Luzifer, 2019, Paperback mit Klappenbroschur, 362 Seiten, 13,95 EUR, ISBN 978-3-95835-389-3 (auch als eBook erhältlich)
Rezension von Carsten Kuhr
Die britische Archäologin Sarah Weston und ihr Partner, der amerikanische Kollege Daniel Madigan, haben sich eigentlich auf die Geschichte des Mittelmeer-Raumes spezialisiert. Dass sie trotzdem in Arizona, auf dem Gebiet eines Reservats der amerikanischen Ureinwohner graben dürfen, verdanken sie zum Teil Daniels Cherokee-Abstammung, aber auch ihrem Renommee und den damit verbundenen guten Kontakte. Mit von der Partie ist auch Phoebe, ein junges Mädchen, das von ihrem despotischen Vater als neues Orakel von Delphi eingesetzt worden war, und sich nun eigentlich von den Misshandlungen und traumatischen Vorkommnissen erholen soll.
Bei einem Reitausflug treffen Sarah und Phoebe auf dem Gebiet der Hopi-Indianer auf eine alte Felsmalerei, die eine Vision bei der jungen Frau auslöst. Kurz darauf verschwindet das Mädchen aus dem Camp, auf Sarah wird ein Mordanschlag verübt.
Vor Jahrhunderten suchten die Konquistadoren in dieser Umgebung bereits einmal nach einem sagenhaften Goldschatz der Hopi. Damals wurde der Abgesandte der Kirche fündig und notierte den Weg zum Schatz auf einem Holzkreuz, das später in vier Teile aufgesplittet und versteckt wurde. Nun hat sich ein skrupelloser Schatzjäger auf die Spur des Kreuzes begeben und will den Schatz heben, koste es, was es wolle.
Zusammen mit einem der Hopi-Indianer stellen sich unsere Archäologen den finsteren Plänen in den Weg - nicht ahnend, mit welcher Brutalität und Skrupellosigkeit ihr Gegner vorgeht.
Daphne Niko lädt zum vierten Mal zu ihrer historisch-phantastischen Thriller-Reihe ein. Wohlerprobt und versiert hält sie im Grunde eine von der Anlage her bekannte Story für uns bereit.
Einmal mehr geht es für unsere Protagonistin darum, sich den Verbrechern, die auf der Jagd nach dem Schatz ohne Maß und Ziel ihre Pläne vorantreiben, entschieden in den Weg zu stellen.
Wie wir dies von der Autorin bereits kennen, lässt sie hier viel Wissenswertes in ihren Plot mit einfließen. Dieses Mal beschäftigt sie sich mit den Überlieferungen und Besonderheiten der amerikanischen Ureinwohner. Natürlich darf hier ein berühmter Goldschatz nicht fehlen - El Dorado lässt grüßen; dennoch liest sich die Geschichte wie aus einem Guss. Insbesondere die negativen Erfahrungen, die die Reservate mit den weißen Politikern gemacht haben, die daraus resultierende Ablehnung alles Westlichen und der Zurückbesinnung auf traditionelle Lebensweisen ist hier ebenso überzeugend wie nachvollziehbar in den Text eingeflossen.
Darüberhinaus erwartet den Leser genau das, was er bei derartigen Thrillern sucht. Es gibt die gewohnt fiesen Verbrecher, die unseren Helden nachstellen, die gerechte Sache, für die sie sich einsetzen, ein übersinnlicher Anklang über die Visionen des Mädchens und historische Bezüge, die, soweit ich dies recherchieren konnte, fundiert dargestellt werden.
Das alles verbindet sich in altbewährter Art und Weise zu einem packenden Abenteuer-Garn, das den Leser an die Seiten fesselt und als ideale Ferien-Lektüre anzusehen ist.