Film- & Serien-News

Watchdogs Legion: Tag Null, James Swallow & Josh Reynolds (Buch)

Watchdogs Legion: Tag Null
James Swallow & Josh Reynolds
(Watchdogs Legion: Day Zero, 2020)
Übersetzung: Stephanie Pannen
Cross Cult, 2020, Taschenbuch, 394 Seiten, 15,00 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

„Watchdogs Legion: Tag Null“ ist die Vorgeschichte um das brandneue gleichnamige Konsolenspiel von Ubisoft, das die bereits zweiteilige Reihe fortsetzt. Es geht um nichts weniger als den erneuten Versuch, die Welt der Menschen mit Hilfe von künstlicher Intelligenz zu übernehmen. Federführend ist natürlich wie immer ein Mega-Konzern.

 

In den fünf Tagen vor der großen Attacke, die London zerstören könnte, fügen sich die Schicksale von Fahrradkurier Olli Soames, der durch den Mord an einem scheinbar unbeteiligten Mann zu einem Widerstandskämpfer von DeasSec wird, Sarah Lincoln, die mit Methoden am Rande der Legalität arbeitet, um ihren aggressiven Zielen näher zu kommen und auch Ro Hayesu, einer ehemaligen MMA-Kämpferin, die nun den Widerstand unterstützt. Sie werden in eine Verschwörung verwickelt, in der Wissen den sicheren Tod bedeuten kann. Und auch Ros Bruder Danny, der nach seinem Militärdienst als Sicherheitsmann für den Avalon-Konzern arbeitet, muss sich bald entscheiden, auf welcher Seite er eigentlich stehen will und was ihm sein eigenes Wohlergehen wert ist. Denn mehr als die Zerstörung von DeadSec steht auf dem Spiel.


Ein wenig schwierig ist es schon, in die Geschichte einzutauchen, wenn jede Einführung fehlt, die es einfach macht, den Hintergrund zu verstehen. Denn die Autoren werfen den Leser gleich mitten in die Handlung und sparen sich auch sonst weitere Erläuterungen zum Hintergrund.

Grob gesehen spinnt das Szenario moderne Entwicklungen weiter, nutzt die Elemente, die schon da sind, so wie das Netz an Überwachungskameras, die der Sicherheit in der Londoner Innenstadt dienen und die Möglichkeiten, die man durch Automation und künstliche Intelligenz jetzt schon hat.

Die Welt wird immer düsterer, denn Menschen werden immer weniger gebraucht und rutschen in die Armut ab, die sie teilweise auch in die Illegalität treibt. Und wer dem entgegen wirken will, der muss wohl in den Widerstand

Dafür werden vermutlich Fans umso mehr Andeutungen und Hinweise entdecken, die auch im Spiel auftauchen. Vermutlich erhält er so den Hintergrund für ein paar wichtige Figuren, in die er schlüpfen oder aber mit denen er interagieren kann.

Spannend und bildlich vorstellbar ist die Geschichte allemal - man merkt, dass die Autoren Erfahrung darin haben, bekannte Szenarien atmosphärisch wiederzugeben. Ein weiteres Manko ist das naturgemäß vorgegebene offene Ende, das vermutlich das Interesse am Spiel wecken soll.

Alles in allem dürfte der rasant und stimmungsvoll geschriebene Roman zu „Watchdog Legion“ in erster Linie die Spieler ansprechen, die hiermit die Vorgeschichte zu „Day Zero“ erhalten. Wenn man bisher noch nicht mit diesem Szenario in Berührung kam, wird der Einstieg leider etwas schwieriger, was ein wenig von der Lese-Freude nimmt.