Film- & Serien-News
Aliens Defiance 2 (Comic)
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- Kategorie: Film- & Serien-News
- Veröffentlicht: Donnerstag, 13. Dezember 2018 18:13

Brian Wood
Aliens Defiance 2
(Aliens Defiance 7-12, 2016)
Titelbild: Massimo Carnevale
Zeichnungen: Stephen Thompson, Tony Brescini u.a.
Übersetzung: Michael Schuster
Cross Cult, 2018, Paperback, 152 Seiten, 18,00 EUR, IBSN 978-3-95981-796-7
Rezension von Christel Scheja
Die Mini-Serie „Aliens Defiance“ spielt ein paar Jahre vor dem ersten Abenteuer von Ellen Ripley, bindet aber auch die Inhalte der neuen Filme des Franchise ein. Auch hier steht eine mutige Frau im Mittelpunkt.
Zula Hendrickson hat zähneknirschend einen scheinbar simplen Auftrag angenommen, nachdem eine schwere Verletzung sie als Soldatin mehr oder weniger unbrauchbar gemacht hat. Sie soll zusammen mit der Cyborg-Besatzung eines Schiffes einen im All treibenden Schlepper des Weyland-Yutani-Konzerns bergen.
Eigentlich klingt das eher wie eine Routine-Mission, aber schon bei der Ankunft muss sie feststellen, dass die Fracht des havarierten Schiffes mehr als gefährlich ist, denn dort haben sich heimtückische Aliens eingenistet.
Zusammen mit Dr. Hollis, einer Exo-Biologin, und dem Cyborg Davis, der ein eigenes Bewusstsein entwickelt hat, beschließt sie, sich gegen die Befehle zu stellen, die all dem widersprechen, was sie geschworen hat. Aber dann kommen doch wieder Zweifel auf, denn damit verliert sie die letzte Hoffnung die sie hat, um die Schmerzen, die sie plagen los zu werden.
Die Entscheidung wird dadurch erschwert, dass Dr. Hollis das Alien, das sich in ihr eingenistet hat, extrahiert und später selbst erforschen will, anstatt es gleich zu vernichten…
Zula hat viel von der Ripley, die bereits gemerkt hat, welches Spiel die Konzern-Oberen mit ihr trieben und treiben. Denn die junge Soldatin, der versprochen wurde eine teure Operation zu finanzieren, wenn sie den Auftrag so erledigt wie sie soll, kämpft mehr denn je mit ihrem Gewissen. Davis und sie konnten zwar die erwachsenen Aliens erledigen, aber da ist noch die Kreatur in Dr. Hollis. Zudem haben sie mit Schäden in ihrem eigenen Schiff zu kämpfen.
Letztendlich bildet sie mit dem Cyborg, der wie andere vor ihm ein eigenes Bewusstsein entwickelt hat und nicht mehr nur eine Maschine ist, eine Schicksalsgemeinschaft und es fällt zunehmend schwerer auch Doktor Hollis miteinzubeziehen.
Die Geschichte verläuft insgesamt ruhiger als in Band 1, denn es gibt nicht mehr so viele Kämpfe zu bestehen. Stattdessen ringen die Helden mit sich, was nun die richtige Entscheidung ist, denn Wohl und Wehe der Menschheit stehen auf dem Spiel. Und das macht diese Serie zunehmend spannend.
Zula ist niemand, der es sich leicht macht, und sie verliert auch ihr Gewissen nicht. Sie mag zwar körperlich nicht auf der Höhe sein, aber sie wächst durch dieses Abenteuer über sich hinaus - eine Frau, die alleine für sich stehen kann und damit wie Ellen Ripley aus der Masse heraus ragt. Zumal sie auch bodenständig bleibt und nicht sich nicht zu einer heroisch überhöhten Ikone wandelt. Dadurch bleibt sie dem Leser nahe und man zittert gerne mit ihr mit.
Die Handlung ist wie alle „Aliens“-Geschichte dunkel und horrorlastig, denn natürlich kann man sich denken, dass die Geschichte mit dem Entfernen des Aliens aus dem Menschenleib nicht zu Ende ist. Die Spezies hat schon einmal bewiesen, wie gut sie sich auch unter widrigen Umständen entwickeln kann und beweist es auch jetzt wieder - was noch einmal zu ein paar dramatischen Action-Szenen führt.
„Aliens Defiance“ hält auch im zweiten Band, was es mit dem Auftakt versprach. Die Geschichte bleibt auch weiterhin spannend und atmosphärisch und kitzelt weitere Facetten des Franchise heraus. Vor allem die sympathische, weil sehr bodenständige und pragmatische Heldin weiß zu gefallen und die Handlung bis zum Ende sicher zu tragen.