Frohe klingonische Weihnacht (Buch)

Frohe klingonische Weihnacht
Text: Paul Rudits
Zeichnungen: Patrick Faricy
Übersetzung von Stephanie Pannen
Cross Cult, 2014, Hardcover, 36 Seiten, 14,90 EUR, ISBN 978-3-86425-437-6

Von Christel Scheja

Nicht nur Shakespeare und seine unsterblichen Werke wurden den Klingonen von den Bewohnern der Erde gestohlen, auch noch etwas anderes, viel bedeutsameres. Davon erzählt das hier vorliegende Buch „Frohe klingonische WeiHnach’t“.

Seit undenklichen Zeiten begehen die Klingonen das Fest der Geburt von Kahless, dem hoch verehrten Krieger, der zum Idol seiner Welt geworden ist. Viele Sagen und Geschichten ranken sich um ihn, auch die, wie er auf die Welt gekommen ist, um mit seinem Beispiel eine ganze Kultur zu formen. In Reimform und Bildern erinnert dieses Buch an diesen Tag und die Bräuche, die alle Klingonen daran erinnern sollen. Eine wichtige Rolle dabei spielt auch der Klingolaus, der nicht nur als gütiger alter Krieger daher kommt, sondern den Kindern, die sich als wenig tapfer erwiesen haben, auch die Schande deutlich vors Gesicht führt, indem er ihnen einen Tribble vorbeibringt, zur Schmach der Familie und Pein für alle, die sich mit dem Tierchen abgeben muss. Viele Sitten und Gebräuche mit Speis und Trank, Wein, Weib und Gesang sind ebenfalls mit dem Tag verbunden, die ebenfalls nicht vergessen und von allen Klingonen in guter Tradition gehalten werden sollten. Am besten natürlich mit einer Tasse gut gewürzten Blutweins!

„Frohe klingonische WeiHnach’t“ ist zwar theoretisch eines der Bücher, die man auch als Fan nicht unbedingt braucht, praktisch aber unverzichtbar, wenn man einem „Star Trek“-Liebhaber, der vor allem auf die Klingonen steht, eine Freude machen will. Denn das Buch enthält all das, was man von dem kernigen Kriegervolk mit dem tief verwurzelten Ehrenkodex erwartet: die Neigung, alles, was ihnen aus der irdischen Kultur gefällt, für sich zu beanspruchen, die eigenwillige Interpretation der Mythologie und Gebräuche und dazu natürlich auch noch jede Menge herzhafter Sprüche.

Mit einem Augenzwinkern setzen Autor und Künstler ihre Ideen in Szene. Die Bilder sind dabei formal wie inhaltlich auf hohem Niveau und können sich sehen lassen, sie fallen gegenüber dem Titelbild nicht ab. Vielleicht sind die Reime nicht gerade hohe Dichtkunst, aber sie erfüllen ihren Zweck und treffen den Nagel auf den Punkt. Letztendlich hat man den Band schon nach kurzer Zeit gelesen – aber er ist immer wieder ein Schmunzeln wert und sicherlich unter dem Tannenbaum oder an den langweiligen Feiertagen besonders unterhaltsam.

Daher sei „Frohe klingonische WeiHnach’t“ all jenen empfohlen, die noch ein amüsantes Geschenk für einen Fan suchen, der bei „Star Trek“ vor allem Spaß mit den Klingonen hat. Es für sich selbst zuzulegen bringt vermutlich nur den halben Spaß.