Nautilus 129 (Magazin)

Nautilus 129
Dezember 2014
Abenteuer Medien Verlag, 2014, Heft, 60 Seiten, 4,50 EUR (auch digital erhältlich)

Von Christel Scheja

Das Jahr nähert sich seinem Ende und wartet wie immer mit einem Blockbuster auf. Deshalb steht auch die aktuelle „Nautilus“ ganz im Zeichen von „Die Schlacht der Fünf Heere“, dem letzten Film der „Hobbit“-Trilogie von Peter Jackson.Aber Mittelerde bleibt nicht das einzige Schwerpunkt-Thema dieser Ausgabe, wenngleich es auch das erste ist. Neben einer Vorstellung des Films und Interviews mit einigen weiteren Zwergen, beschäftigen sich die Autoren auch weiter mit „Blut und Tod“, sprich den Völkern von Mittelerde und ihren Armeen.

Aber auch „England im Ringkrieg“ – die historischen Grundlagen und Quellen, derer sich Tolkien bediente, um seine Mythologie zu gestalten, stehen im Mittelpunkt eines Artikels. Und nicht zuletzt werden neue Bücher und Computerspiele vorgestellt.

Zudem beschäftigt man sich mit dem Thema „Weltenwechsel“, ausgelöst durch aktuelle Filme, Bücher und Serien zu „Alice im Wunderland“, Lewis Carrolls skurrile Vision, die scheinbar niemanden so wirklich loslassen kann und schon vielfach interpretiert wurde. Aber sie erzählen nicht von den einzigen Wechseln in magische Traumreiche jenseits unserer Realität. Auch Michael Endes Geschichten gehören dazu – haben sie doch gerade die deutschen Autoren sehr geprägt.

Dazu kommen weitere Filmvorstellungen, sowie Besprechungen von DVDs, Büchern und Computerspielen und Einblicke in Schreibwerkstätten.

Auch wenn es einige interessante Artikel gibt, so dominieren in dieser „Nautilus“ doch wieder die Interviews. Immerhin sind einige davon tatsächlich exklusiv, da sie auf Conventions in Deutschland gemacht werden konnten. Doch wie so oft verraten die Interviewten nicht wirklich viel Neues.

Bei den Artikeln ragt natürlich der Exkurs über die Teile der Geschichte Englands heraus, die Tolkien als Inspirationsquellen für seine eigenen Völker und Kulturen in Mittelerde nahm. Gezielt werden die Punkte herausgehoben, die man auch bei ihm wiederfindet, auch wenn nicht alles miteinander verglichen wird. Die Besprechungen und Film-/Buch-Vorstellungen sind diesmal allesamt sehr ausführlich, die Literaturlastigkeit tut der Ausgabe auch gut – erhält doch so manch ein Leser Tipps für mögliche Weihnachtsgeschenke.

Alles in allem werden sich wohl diesmal vor allem die Fantasy- und Märchenfans angesprochen fühlen, da diese Ausgabe sich vor allem mit Klassikern dieses Genres beschäftigt und ihre modernen Ausprägungen vorstellt. Wer zusätzliche Informationen zum dritten „Hobbit“-Film lesen möchte und keine Angst vor Spoilern hat, kann getrost zur 129. Ausgabe der „Nautilus“ greifen, da sie nicht nur einen Einblick hinter die Kulissen gewährt, sondern auch Einiges über den Hintergrund des Hobbits verrät. Nicht anders sieht es bei den Reisen in andere Welten aus.