Guin-Saga 4 (Comic)

Kaoru Kurimoto
Guin-Saga 4
Aus dem Japanischen von John Schmitt-Weigand
Titelbild von Naoyuki Kato
Zeichnungen von Hajime Sawada
Panini, 2011, Taschenbuch, 164 Seiten, 7,95 EUR, ISBN 978-3-86201-055-4

Von Christel Scheja

Mit inzwischen weit über hundert Bänden ist die „Guin-Saga“ wohl der erfolgreichste Fantasy-Zyklus im Heimatland Japan. In Deutschland ist die Geschichte nicht sonderlich angekommen, nach der Veröffentlichung des vierten Bandes war hierzulande Schluss. Die Manga-Adaption umfasst ohnehin nur sechs Episoden und wird hier wohl auch abgeschlossen werden. So wie es aussieht, deckt sie genau diese auch bei uns erschienenen Romane ab.

Die Königskinder Rinda und Remus von Parros sind immer noch auf der Flucht vor den kriegerischen Mongauli, die ihre Eltern ermordeten und das Reich eroberten. Gemeinsam mit dem leopardenköpfigen Krieger Guin, dem zwielichtigen Abenteurer Istavan, der mehr zu wissen scheint als er zugibt, und dem Sem-Mädchen Suni sind sie aus der Festung Stafolos entkommen, wo sie eigentlich durch den Grafen Varnon ihren Häschern übergeben werden sollten. Nun versuchen sie, jenseits des Grenzflusses Kes in das Ödland zu entkommen, auch wenn die Zwillinge außer Guin immer noch keinem richtig vertrauen können oder wollen. Allerdings ahnen sie nicht, dass sich ihnen längst die ehrgeizige Amnelis an die Fersen geheftet hat, die stolze und unbezwingbare Tochter des Erzherzogs der Mongauli.

Wer die Romane bereits kennt, wird feststellen, dass der Manga der Geschichte auch diesmal fast wortgetreu folgt. So gesehen gibt es keine Abweichungen und damit auch keine Überraschungen. Aber auch wenn man die Bücher nicht kennt, wird man sehr schnell ahnen können, auf was das ganze hinauslaufen wird. Bedient werden erneut gängige Klischees der Sword & Sorcery, angefangen von den archetypischen Figuren wie dem undurchschaubaren Abenteurer, der immer einen flotten Spruch auf der Zunge hat, und der von Ehrgeiz zerfressenen Kriegerin ohne Herz bis hin zu typischen Handlungselementen wie der unvermeidbaren Konfrontation der beiden Gruppen. Wieder geht das ganze nicht ohne Action ab. Und hier beweist die Geschichte durch die aufwendigen Zeichnungen ihre Stärke, denn die Kämpfe sind sehr dynamisch umgesetzt. In ruhigeren Szenen gibt es viele Details zu entdecken. Die Gewalt bleibt weiterhin moderat, so dass sich der Manga auch als Lektüre für jüngere Leser eignet.

Die „Guin-Saga“ erzählt auch mit dem vierten Band eine epische Abenteuer-Geschichte vor exotischen Hintergrund. Vor allem Fantasy-Fans die Action lieben, aber es auch nicht all zu grausam mögen, werden ihren Spaß an der doch sehr klassischen Geschichte haben.