Andreas Eschbach: Die gläsernen Höhlen – Das Marsprojekt 3 (Buch)

Andreas Eschbach
Die gläsernen Höhlen
Das Marsprojekt 3
Bastei Lübbe, 2010, Taschenbuch, 300 Seiten, 8,99 EUR, ISBN 978-3-404-24391-4

Von Petra Weddehage

Ariana, Ronny, Carl und Elinn leben mit ihren Eltern auf dem Mars. Dank ihres neuen Freundes Urs konnten sie die Schließung der Marskolonie verhindern.

Der rote Planet hält noch einige Geheimnisse und Überraschungen für die Siedler parat. Carl entschließt sich, eine Expedition zu begleiten, um herauszufinden, welcher Beruf für ihn am Besten geeignet ist. Dabei entdeckt die Gruppe riesige Höhlen, die jedoch mit Glas verschlossen sind.

Auf der Suche nach einem Eingang verschwindet Carl spurlos, so wie einst sein Vater. Derweil entdecken Arianna, Ronny und Urs seltsame Inschriften auf mysteriösen Steinen, die nur die Kinder finden. Vor allem Elinn wird von dem Geheimnis angezogen. Was haben die mysteriösen Botschaften zu bedeuten? Kann deren Entschlüsselung dabei helfen, Carl wiederzufinden? Ein weiteres Abenteuer wartet auf die Kinder, die alles für ihre Heimat, den Mars, tun würden.

Andreas Eschbachs „Mars“-Saga geht in die nächste Runde. Seine Protagonisten wirken trotz ihrer Jugend recht reif. Dies kommt daher, dass sie sich den Gegebenheiten des Mars‘ angepasst haben, denn es ist lebensnotwendig, sich an gewisse Regeln zu halten.

Doch dann lässt der Planet die Ängste von Carls Mutter wieder aufleben. Diese musste nach dem Verschwinden ihres Mannes alleine auf ihre Kinder achten. Kein einfacher Job auf dem Mars! Dass Carl, der seinem Vater von Tag zu Tag ähnlicher wird, in dessen Fußstapfen treten will, passt ihr nicht. Aber die Mutter weiß, dass ihren Sohn nichts aufhalten wird, um seinen Traum durchzusetzen. Als ihre schlimmsten Erwartungen eintreffen, ist es die Gemeinschaft der Marsbewohner, die ihr Trost und Halt gibt.

Der Autor versteht es, auch unwichtig erscheinende Figuren gut in die laufende Handlung einzubinden. Ihm gelingt es hervorragend, überraschende Wendungen zu konstruieren. Die Entwicklung der Geschichte und der Protagonisten wird zudem zufriedenstellend vorangetrieben.

Andreas Eschbach schafft es, lesenswerte Science-Fiction-Abenteuer zu kreieren. Seine für das erwachsene Publikum gestalteten Erzählungen, darunter „Die Haarteppichknüpfer“ und „Kelwitts Stern“, geraten ebenso spannend und intensiv wie die „Mars“-Saga für junge Leser. Kinder und Jugendliche ab 12 Jahre werden in eine futuristische Zukunft entführt, doch auch erwachsene Leser, die vom roten Planeten fasziniert sind, werden an den Erlebnissen der Siedler Gefallen finden.

Wer weiß, vielleicht ist die Realisierung dieses Traumes nicht mehr so weit weg. Der Mars erhielt schon Besuch von der Erde in Form von Sonden. Pläne zur Besiedelung des Mars werden vorangetrieben. Wie ein Leben für die Bewohner dort aussehen könnte, wird realistisch und nachvollziehbar von Andreas Eschbach geschildert.

Weitere Abenteuer um die Kinder des Mars sollen folgen. Leser, die Lust auf ein Leben auf dem roten Planeten haben, werden dank dieser Geschichten einen guten Eindruck bekommen, wie es in der Zukunft sein könnte.