Planet der Affen – Revolution: Feuersturm, Greg Keyes (Buch)

Greg Keyes
Planet der Affen – Revolution: Feuersturm
(Dawn of the Planet of the Apes: Firestorm, 2014)
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Susanne Döpke
Cross Cult, 2014, Taschenbuch, 360 Seiten, 12,80 EUR, ISBN 978-3-86425-426-0 (auch als eBook erhältlich)

Von Christel Scheja

Während die Film-Reihe aus den 60er/70er Jahren die durch den Roman von Pierre Boulle geschaffene Welt von hinten her aufrollte, geht man in der Moderne einen ganz anderen Weg. In „Planet der Affen: Prevolution“ steht der Anfang im Vordergrund – wie gelang es den Affen zur intelligenten Spezies auf der Erde zu werden und die Menschen zu verdrängen? „Planet der Affen – Revolution“ spinnt die Geschichte weiter. Um eine Brücke zwischen den Filmen zu schaffen entstand „Feuersturm“, verfasst von Greg Keyes, basierend auf dem entsprechenden Drehbuch.

Caesar ist mit anderen Art- und Leidensgenossen in den Redwood-Nationalpark geflohen, nachdem sie sich aus den Klauen der Menschen und ihren Laboren befreien und über die Golden Gate Bridge in weniger besiedeltes Gebiet retten konnten. Dort in den Tiefen des Muir-Waldes leben sie nun schon eine ganze Weile und versuchen zur Ruhe zu kommen. Aber der Anführer der Affen ist klug genug zu wissen, dass der Frieden nur von kurzer Dauer sein dürfte. Denn er hat zu viele negative Erfahrungen mit den Menschen gemacht, auch wenn er im Gegensatz zu anderen auch „gute“ Vertreter ihrer Art kennenlernen durften.

Derweil brodelt es in San Francisco und an anderen Orten gehörig. Die „Affen-Grippe“, entstanden durch die Experimente an Caesar und Co., breitet sich rasend schnell über die Welt aus und niemandem gelingt es, ein Gegenmittel dafür zu entwickeln. Langsam aber sicher bricht die öffentliche Ordnung zusammen, die Welt versinkt in Anarchie. Daher entschließt man sich zu einem verzweifelten Schritt und schickt eine Gruppe von Jägern in den Redwood-Nationalpark, um die Affen zu fangen. Unter ihnen sind erfahrene und abgebrühte Jäger, die sich von nichts und niemandem einschüchtern lassen.

Aber auch Umwelt-Aktivisten bekommen Wind von der Sache und versuchen das Verhängnis aufzuhalten. Denn sie wissen, dass die Gejagten durchaus auch zu Jägern werden können und ihre Rache fürchterlich sein dürfte...

Wie erfahren Greg Keyes darin ist, Drehbuchvorlagen in Romane umzusetzen merkt man auch an „Feuersturm“. Die Vorgeschichte von „Planet der Affen – Revolution“ ist sehr routiniert geschrieben und lässt keine Fragen offen.

Der Autor nutzt die Gelegenheit, die Vergangenheit einiger wichtiger Nebenfiguren, wie der des Bonobo Koba auszuarbeiten und ihm dadurch mehr Tiefe zu verleihen. Caesar, der der zentrale Charakter der Saga bleibt, wirkt gegen ihn eher blass. Auch Malakai, einer der Jäger und Gegenspieler, bekommt ein Gesicht und eine Geschichte, so dass er zwar einer der Bösewichte bleibt, der Grund für seine Härte und Grausamkeit aber auch nicht verschwiegen wird. Alles in allem bleiben die Figuren aber an der Oberfläche; je mehr sie für den kommenden Film wichtig werden, desto weniger werden sie ausgearbeitet, was sich im Roman als Manko erweist, denn so nimmt man weniger Anteil an deren Schicksal als man möchte und könnte.

Die Handlung nutzt die Gelegenheit, um die Verbindung zwischen den Filmen zu ziehen, erinnert einerseits an „Prevolution“ und gibt schon einmal einen Ausblick auf die Welt, die den Zuschauer in „Revolution“ erwartet. Man merkt, dass die Entwicklung der Erde in den „Planet der Affen“-Filmen wohl nicht mehr aufzuhalten ist.

Alles in allem wird der Roman solide erzählt, die vielen Rückblicke werden durch spannende Action-Momente in der ansonsten doch eher auf die Jagd nach den Affen konzentrierten und ansonsten doch eher handlungsarmen Geschichte aufgelockert.

„Feuersturm“ erweist sich durch seine Funktion als Prequel zu „Planet der Affen – Revolution“ in erster Linie als Appetitmacher auf den neuen Film und weniger als eigenständiger Roman, den man auch ohne Kinobesuch ungetrübt genießen könnte. Zu viele Themen und Entwicklungen werden nämlich nur angerissen, die Figuren und der Hintergrund bleiben insgesamt zu blass und oberflächlich, um Nur-Leser auf Dauer fesseln zu können. Daher ist der Roman auch nur leidlich spannend und bietet kaum Erkenntnisse, und bringt gerade einmal Stimmung für den Kinobesuch.