Buffy – The Vampire Slayer – Chroniken 8: Monsterball! (Comic)

Joss Whedon, Andi Watson, Christopher Golden
Buffy – The Vampir Slayer – Chroniken 8: Monsterball!
(Buffy US-Ausgaben: Buffy the Vampire Slayer # 18-20, Angel: The Hollower # 1-3, 1999/2000)
Aus dem Amerikanischen von Sandra Kentopf
Titelbild von Eric Powell
Zeichnungen von Cliff Richards, Hector Gomez, Jason Temujin u.a.
Panini, 2012, Paperback mit Klappenbroschur, 172 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-86201-363-0

Von Christel Scheja

Die „Chroniken“ vereint die Geschichten unter einem Dach, die in Comicform erschienen, als die TV-Serie noch lief und damit die Folgen im Fernsehen ergänzen. Allerdings hat Panini sich jetzt dazu entschlossen, diese Reihe erst einmal einzustellen und damit mehr auf die aktuelleren Veröffentlichungen wie etwa die neunte Staffel zu konzentrieren. Der Inhalt von „Monsterball!“ spielt diesmal irgendwann in der dritten und vierten Staffel, ganz genau lässt sich dies nicht sagen.

Zunächst einmal wird die Handlung aus der vorhergehenden Graphic Novel weiter geführt. Noch immer treibt die von der wahnsinnigen Vampirin Selke und einem ebenso verrückten Wissenschaftler erfundene Doppelgängerin ihr Unwesen. Diese andere Buffy entwickelt ihren eigenen Willen, ist nur noch schwer zu kontrollieren. Das einzige was sie hält, nicht ganz auszubrechen, ist ihre Abhängigkeit von ihren Herren, denn sie braucht immer wieder ein Serum und muss sich mehrfach reparieren lassen. Ihr Sieg scheint vollkommen, als es ihr gelingt, die echte Buffy zusammenzuschlagen und in den Kanal zu werfen. Weitere Gedanken verschwendet sie nicht daran, denn ihre Schönheit hat Schaden genommen. Kurz darauf nimmt sie die Stelle von Buffy ein und irritiert die Freunde mit ihrem ungewöhnlichen Verhalten, scheint sie doch nun mehr wie Cordelia zu sein. Doch sie hinterfragen das Verhalten nicht...

Nachdem dieses Abenteuer überstanden ist, versucht Buffy Angel beizustehen. Eigentlich müsste sie über den Gegner erfreut sein, saugt der Seelenfresser doch die dämonische Seele der Vampire aus, aber sie will auch ihren Freund nicht verlieren. Angel macht sich Sorgen, denn er ist dem Wesen schon einmal begegnet und damals auch nur knapp mit dem Leben davon gekommen. Wie soll also ein Mensch – selbst wenn Buffy die Jägerin ist – dann überhaupt eine Chance gegen das Monster haben?

Wer sich diesem Band zulegt sollte auch den Vorgänger kennen, denn gerade die erste Hälfte der Geschichte bezieht sich auf die Ereignisse, die dort ihren Anfang nahmen. Diesmal kommt der Konflikt aber endlich zu einem angemessenen Abschluss und zeigt wieder einmal, dass sich die wahren Monster eigentlich eher hinter schönen Fassaden verstecken. Die Jagd nach dem Vampirfresser konzentriert sich dagegen mehr auf Angel und zeigt in den Rückblicken seine dunkle und grausame Seite, während er in der Gegenwart schon wieder mehr der Mensch ist, der er einmal war.

Die Geschichten sind sehr gut zu lesen, verfolgen sie doch zielstrebig einen roten Faden und führen schließlich zu einem angemessenen Abschluss, der auf die Serie hinarbeitet. Allerdings bleiben sie ansonsten ziemlich an der Oberfläche und kaum im Gedächtnis, da sie so gut wie nichts Persönliches über die Helden verraten. Das normale Leben der Jägerin spielt diesmal keine besondere Rolle, sie bewegt sich mehr oder weniger nur durch die Welt des Übersinnlichen, so dass auch diese Facette der Serie gänzlich fehlt. Bis auf Giles und Angel sind ihre Freunde diesmal nur Statisten.

Die Geschichten aus „Monsterball!“ lesen sich zwar recht gut, der achte Band der „Chroniken“ erreicht aber nicht ganz die Güte und Spannung seiner Vorgänger, da die Handlung viel zu sehr an der Oberfläche bleibt und letztendlich nur auf Action setzt.