Farscape 1: Der Anfang vom Ende des Anfangs (Comic)

Rockne S. O’Bannon & Keith R. A. DeCandido
Farscape 1
Der Anfang vom Ende des Anfangs
(Farscape # 1-4, 2009/2010)
Aus dem Amerikanischen von Gerlinde Althoff
Titelbild von Joe Corroney
Zeichnungen von Tommy Patterson, Michael Babinsky, Marshall Dillon
Farben von Andrew Dalehouse, Zac Atkinson
Panini, 2011, Paperback, 100 Seiten, 14,95 EUR, ISBN 978-3-86201-068-4

Von Christel Scheja

„Farscape“ ist eine der Science-Fiction-Serien aus den letzten fünfzehn Jahren, die zwar eine treue Fanbasis fanden, aber leider beim Massenpublikum durchfielen. Die Mischung aus realen Schauspielern und animierten Puppen in durchaus erwachsenen Abenteuern schien nicht bei jedem anzukommen. Letztendlich wurde „Farscape“ in den USA nach vier Staffeln eingestellt, nur noch eine abschließende Miniserie, „The Peacekeeper Wars“, folgte. Hierzulande kamen gerade einmal zwei der Staffeln und Letzteres im Free-TV.

John Crichton wurde vor mehr als vier Jahren nach einem fehlgeschlagenen Versuch ein Raumschiff mit einem Warp-Antrieb zu steuern, in eine ferne Galaxie oder andere Dimension geschleudert, wo er gleich in Schwierigkeiten geriet, auf dem Schiff Moya und mitten in einem Gefangenenaufstand landete. Dort lernte er auch die wichtigsten Weggefährten der folgenden Zeit kennen, unter anderem Aeryn Sun, die ihre „Peacekeeper“-Kollegen verriet und den gefallenen Prinzen Rygel. Nun, nach vielen Abenteuern, durch die sie Freunde verloren aber auch neu gewannen, genießen Crichton und Aeryn ihr privates Glück und das Beisammensein mit ihrem kleinen Sohn.

Nun denkt auch Rygel, dass es an der Zeit ist, in seine Heimat zurückzukehren, um seinen Thron zurückzufordern, den einer seiner Cousins unrechtmäßig an sich gerissen hat. Die Zeichen stehen günstig, da eine seiner Ehefrauen den Weg geebnet zu haben scheint. Doch ist dem wirklich so? Schon kurz nach der Ankunft auf seinem Planeten muss Rygel feststellen, dass er auf Verrat hereingefallen ist. Und auch die die jungen Eltern bekommen Schwierigkeiten, da sie herausfinden, dass ihr alter Erzfeind Scorpius noch lebt. Und wer zu allem Überfluss ist der vermummte Fremde, der sie zu verfolgen scheint?

Die Tatsache, dass in Deutschland nicht alle Staffel gelaufen sind, ist vielleicht ein Handycap, um den Comic „Der Anfang vom Ende des Anfangs“ wirklich in allen Details zu verstehen. Die Autoren geben sich sehr viel Mühe um die fehlenden Informationen in die Geschichte einzubauen, aber man merkt auch ebenso deutlich, dass das ein oder andere doch fehlt.

Die Geschichte ist im Stil der Fernsehserie gehalten – abenteuerlich und actionreich, aber auch immer augenzwinkernd. Hin und wieder wird es zwar auch schon einmal ernst, aber nicht wirklich bedrohlich. Das Abenteuer selbst verläuft wie erwartet und bietet inhaltlich keine besonderen Überraschungen, so dass die Spannungskurve eher niedrig verläuft. Dafür werden die Figuren sehr liebevoll ausgearbeitet und erhalten vor allem für die Fans der Serie Profil, da es immer wieder Anspielungen auf frühere Ereignisse und Entscheidungen gibt.

Die Zeichnungen sind von hohem Niveau, denn den Künstlern gelingt es, in ihrem eigenen Stil zu bleiben, aber die Figuren den Schauspielern dennoch sehr ähnlich zu machen, so dass man diese auch an den Gesichtern erkennt.

Alles in allem ist und bleibt „Der Anfang vom Ende des Anfangs“ doch in erster Linie für die Fans der Serie „Farscape“ interessant, da man zumindest eine Staffel gesehen haben sollte, um mit dem Universum und den Figuren etwas anfangen zu können. Trifft das zu kann man ein unterhaltsames Abenteuer mit dem Humor und der Atmosphäre einer Fernsehfolge genießen.