Professor Zamorra 953: Der Fluch von Eden, Adrian Doyle (Buch)

Professor Zamorra 953
Der Fluch von Eden
Adrian Doyle
Cover: Arndt Drechsler
Bastei, 2010, Heft, 68 Seiten, 1,60 EUR

Von Olaf Menke

Nach der Rückkehr aus New York erhält Zamorra einen Notruf einer älteren Dame. Nicole und er machen sich gemeinsam auf, um eine Pension aufzusuchen, in der diese sich verschanzt hat. In der Pension treffen sie zunächst auf einige Monster, welche sie erst mal beseitigen müssen.

Es stellt sich heraus, dass die Dame Nele Großkreutz heißt und sie von einem Geheimnis umgeben ist. Scheinbar ist sie Anfang des 13. Jahrhunderts geboren worden und im Besitz sonderbarer Fähigkeiten. Sie erzählt ihren staunenden Gästen ihre Geschichte: Ihr Vater unternahm sonderbare Versuche im Zusammenhang mit Leichen die sich daraufhin in Zombies verwandeln. Sie selbst erhielt von ihm jahrelang einen Trank, welcher sie offenbar in die Lage versetzt, sich zu vergeistigen und unsichtbar durch die Gegend laufen zu können. Diese Gabe hilft ihr später, vor der Inquisition mit ihren Brüdern zu fliehen. Sie lernt alsbald den faszinierenden Nikolaus kennen und lieben. Dieser schart Kinder um sich, um in einem friedlichen Kreuzzug gen Jerusalem zu ziehen und die dortige Besetzung zu beenden. Nele schließt sich ihm an und ihre Fähigkeit kommt dem Kreuzzug schon bald zugute, da sie sie einsetzt, um die Kinder vor einem Sklavenhändler zu retten. Sie verlässt hiernach Nikolaus, um anderweitig ein eigenes Leben aufzubauen. 60 Jahre später steht jedoch Nikolaus vor ihrer Tür und ist fast um keinen Tag gealtert! Es erzählt, dass er das Paradies Eden entdeckt habe und dort vom Baum des Lebens gegessen habe. Er hat ihr eine Frucht davon mitgebracht und sie isst davon, um unsterblich zu werden. Seither jedoch sind immer wieder um sie herum die Monster am Werk und töten Menschen... Zamorra und Nicole entscheiden, Nele vor den Monstern zu beschützen, dieses ginge am besten im Chateau, welches bekanntlich einen Dämonenschutz umgibt. Kaum zurück erhält Zamorra einen Anruf von Hogarth aus London, ein Baum des Lebens sei aus dem Boden des Tate-Museums gebrochen...

Adrian Doyle setzt hiermit gewissermaßen seine Story aus „Professor Zamorra“ Band 941 fort, in dem die Zeit in London entartete. Nele kann sich offenbar als einzige neben Zamorra an diese Vorkommnisse erinnern. In der zweiten Hälfte dieses Zweiteilers wird man dann wohl wieder das Tate-Museum betreten.

Vorliegender Roman präsentiert eine atmosphärisch dichte Story mit starkem Mittelalter-Anstrich, besonders die Idee der Einbindung des Kinderkreuzzuges (den es so tatsächlich gegeben haben soll) finde ich hervorragend. Zamorra kommt in diesem Roman kaum vor, für mich allerdings kein Kritikpunkt, da auch Raum für die Entwicklung anderer Figuren innerhalb einer so langlebigen Serie wie „Professor Zamorra“ da sein muss. Nun warten wir gespannt auf die Fortsetzung...