Golden Kamuy 6 (Comic)

Satoru Noda
Golden Kamuy 6
Übersetzung: Burkhard Höfler
Cross Cult, 2020, Paperback, 192 Seiten, 10,00 EUR, ISBN 978-3-96433-305-6

Rezension von Christel Scheja

Mittlerweile scheint die Suche nach dem Goldschatz der Ainu sogar eine persönliche Note zu bekommen, denn bei ihren letzten Nachforschungen haben Sugimoto und Asirpa eine überraschende Erkenntnis gewonnen. Aber das macht ihre Aufgabe nicht einfach, wie auch der sechste Band von „Golden Kamuy“ beweist.


Immerhin haben sie jetzt schon weitere Erkenntnisse gewonnen und ahnen sogar, warum es den Verbrechern überhaupt gelingen konnte, den Goldschatz an sich zu bringen. Denn ein Ainu hat es ihnen verraten -ausgerechnet Asirpas Vater. Nun scheint es noch wichtiger zu sein, den Mann vor der Siebten Division zu erreichen, die ebenfalls auf der Suche nach dem Gold ist und bei dem Sammeln der Hinweise keine Skrupel zeigt.

Zusammen mit einem anderen Ainu, der Asirpas Vater auch noch kennt, machen sie sich auf die lange Reise zu dem Gefängnis, in dem Nopperabu einsitzt. Doch der Weg ist gefährlich, denn in Sapporo wartet das Mörder-Hotel auf sie.


Es ist schon eine seltsame Gruppe, die sich zur Zeit der Jahrhundertwende auf die Suche nach einem Schatz macht und sie wird auch immer größer. Nun schließt sich den beiden und dem Ausbrecherkönig auch noch ein anderer Veteran des Krieges an, der den Gesuchten kennt und auch noch ein Hühnchen mit ihm zu rupfen hat.

Wie immer geht das Ganze nicht ohne Kultur-Clash ab, wieder werden die Leser auch nebenbei in die Kultur der Ainu eingeführt und lernen dabei interessante Dinge. Für westliche Leser ist die Geschichte ungemein interessant, stellt sie doch im Hintergrund eine der weniger bekannten und gar nicht ruhmreichen Zeiten der japanischen Geschichte vor.

Immerhin bleibt die Spannung gewahrt, denn die Division ist den Helden immer noch auf den Fersen, gleichzeitig tun sie immer mehr von den Häftlingen auf, die einen Teil der Schatzkarte auf ihren Rücken tragen. Und dabei werden sämtliche Register gezogen, erweist sich doch auch der Nächste, dem sie begegnen als ein Psychopath, der nicht ohne Grund weggesperrt worden ist.

Alles in allem bleibt auch dieser Band auf dem Niveau der bisher erschienen. Die Geschichte mag zwar nicht ganz so schnell vorankommen, erweitert sich aber um interessante Aspekte und lässt auch die Spannung nicht absinken.

„Golden Kamuy“ leistet sich auch diesmal das amüsante Aufeinandertreffen der Kulturen und die damit verbundenen Gags, fängt aber jetzt doch mehr an, den Abenteuer-Anteil der Geschichte hervorzuheben und das Tempo anzuziehen. Denn immerhin sind wichtige Dinge ans Licht gekommen, die die Helden und natürlich auch Leser um Einiges neugieriger machen dürften.