Anthony Ryan: Das Duell der Bösen - Rabenschatten-Geschichten (Buch)

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Kategorie: Rezensionen

Veröffentlicht: Mittwoch, 10. Mai 2017 13:44

Anthony Ryans „Rabenschatten“-Trilogie entwickelte sich zum Überraschungserfolg der letzten Jahre. Nachdem Patrick Rothfuss statt endlich den lang erwarteten dritten Band seines Zyklus vorzulegen lieber als Stargast auf Cons auftritt, suchte und fand man bei der Hobbit Presse in dem bis dahin unbekannten britischen Autor einen Verfasser, der nicht nur versiert zu erzählen weiß, sondern auch pünktlich seine Trilogie bei seinen internationalen Verlagen ablieferte.

Und sein Plot erwies sich als veritabler Pageturner, der die Leser an die Seiten bannt. So ist es nur folgerichtig, dass man die im Original in verschiedenen Anthologien verteilten Kurzgeschichten aus der Welt zusammenfasste und in einem sehr preisgünstigen, kleinen Hardcover veröffentlichte.

Drei Geschichte erwarten den Fan Ryan’scher Erzählkunst.

Zunächst berichtet uns ein Chronist vom gewaltsamen Untergang eines Reiches. Zwei Brüdervölker, einst im Glauben geeint, stehen sich unversöhnlich gegenüber. Über den Angriff, die Belagerung und die Eroberung der Küstenmacht berichtet uns der Chronist in „Das Duell des Bösen oder der Niedergang Kethias“ - einem Angriff, den auch ein begnadeter Kämpfer und Herrscher letztlich nicht abwehren kann.

„Die Herrin der Krähen“ erzählt von einer Liebesdienerin, die im Auftrag des Königs zu dessen Spionin wird - und dabei auch einige alte, offene Rechnungen mit der nicht so feinen Gesellschaft begleicht.

In „Der Lord Collector“ kehrt ein Mann an den Ort seiner Kindheit zurück. Es gilt, ein altes Unrecht zu rächen - doch dabei wird er vom sechsten Orden und seinem neuen Stand gebremst; bis sich der eigentliche Feind zeigt und ein wohlgehütetes Geheimnis zum Vorschein kommt, das den Lord Collector gut Kopf und Kragen kosten könnte…

Scheinbar mühelos nimmt uns Ryan an der Hand und entführt uns in seine Welt. Nur zu schnell und begeistert taucht man in diese ein, verfolgt gebannt die ganz unterschiedlich angelegten Geschichten mit, die jede für sich den Leser zu faszinieren weiß.

Auch für bislang „Rabenschatten“-Unbedarfte dürfte sich dieser Band zum Testen bestens eignen, ob man mit dem so eigenen Fantasy-Garn des Autors warm wird. Alles, was seine Romane auszeichnet, sowohl die Fähigkeit Gestalten mit einigen wenigen Sätzen aus den Seiten treten zu lassen wie auch die Fähigkeit, Gewalt ohne sie zu verherrlichen zu beschreiben, bieten die Texte an.

Das ist sehr intensiv, immer packend und bietet ein willkommenes Wiedersehen mit einer faszinierenden Welt.

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