Nightschool – The Weirn Books 1 (Comic)

Svetlana Chmakova
Nightschool – The Weirn Books 1
(2009)
Aus dem Japanischen von Aranka Schindler und Michael Waaler
Tokyopop, 2009, Taschenbuch, 196 Seiten, 6,50 EUR, ISBN 978-3-86719-842-4

Von Christel Scheja

Die in Russland geborene Svetlana Chmakova wurde bereits durch ihre humorvolle Liebeskomödie "Dramacon", in der sie das Treiben auf den amerikanischen Manga-Cons auf die Schippe nahm, in Deutschland bekannt. Mit ihrer zweiten Reihe "Nightschool – The Weirn Books" wagt sie sich nun ins Mystery-Genre.

In Zeiten knapper Kassen ist es nicht dumm, bestimmte Örtlichkeiten doppelt zu nutzen. So findet in einer kleinen Highschool auch des Nachts Unterricht statt, wenngleich er von ungewöhnlicher Art ist.

Denn dann werden keine normalen Jugendlichen unterwiesen, sondern Werwölfe, Vampire und Weirn – eine besondere Art von Hexen, die eng mit den Wesen der Nacht zusammenarbeiten. Diese Schüler lernen nicht nur die üblichen Dinge, die jedes Kind wissen sollte, sondern auch mit ihren Gaben umzugehen, damit sie keinen Schaden anrichten. Ob die Lehrer bei ihren Demonstrationen ebenfalls darauf achten, steht auf einem anderen Blatt.

Sarah Treveney hat den Dienst als Nachtwächterin in der Schule angenommen, um das, was in der Dunkelheit in den Klassen abläuft, zu decken und dafür zu sorgen, dass es der eigentlichen Schulverwaltung nicht auffällt. Gleichzeitig hat sie aber auch noch ein Auge auf ihre jüngere Schwester Alex, die sich als angehende Weirn in Zaubersprüchen und anderen Dingen übt.

Dabei bringt sie sich in manche gefährliche Situation, beispielsweise bei einer Studienexkursion zum nahegelegenen Friedhof, auf dem sie plötzlich von grässlichen Gestalten umgeben ist. Aber das ist nichts gegen das, was das junge Mädchen schon bald erwartet, denn eines Nachts steht Alex ohne ihre Schwester da, und niemand anderes scheint sich an die Vermisste zu erinnern.

Wie in "Dramacon" setzt die Künstlerin auch in "Nightschool" auf eine gute Prise Humor. Zwar gibt es auch unheimliche und bedrohliche Momente, Auseinandersetzungen und Gefahren, aber das hält die beiden Schwestern Sarah und Alex nicht davon ab, in das eine oder andere Fettnäpfchen zu treten.

Diesmal geht es etwas mehr zur Sache was die Action betrifft. Von einer Liebesgeschichte ist allerdings in diesem Band (noch) nichts zu bemerken. Man hat eher das Gefühl, dass die Künstlerin das Setting und die wichtigsten Figuren erst einmal einführen und lieber eine Gruselgeschichte als eine Romanze erzählen will.

So bewahrt sich die spannende Story durchweg eine gewisse Leichtigkeit. Sie ist abwechslungsreich und unterhaltsam, selbst erfahrene Leser werden von so mancher ungewöhnlichen Wendung in der Geschichte überrascht.

Der Zeichenstil gleicht dem in "Dramacon" – asiatisch angehaucht, aber doch durchweg amerikanisch.

Alles in allem ist Svetlana Chmakova mit dem ersten Band ihrer "Nightschool" wieder einmal eine unterhaltsame Geschichte gelungen, die Lust auf mehr macht – auch wenn man auf die Folgebände leider wieder sehr lange warten muss.