Ren Dhark Unitall 10: An der Schwelle zum Krieg, Jan Gardemann (Buch)

Ren Dhark Unitall 10
Jan Gardemann
An der Schwelle zum Krieg
Titelillustration von Ralph Voltz
Unitall, 2009, Hardcover, 192 Seiten, 10,50 EUR

Von Robert Monners

Zunächst wendet sich Jan Gardemann nochmals der Handlung um die Dokbotts zu. Noch einmal berichtet er uns von dem perfiden Virenanschlag auf das Brudervolk und der damit einhergehenden Zerstörung einer ganzen Welt.

Doch dann wird der Kampfverband Dan Rikers nach Babylon zurückbeordert. Die wirtschaftliche Auseinandersetzung zwischen dem Terranischen Reich und Eden nimmt immer groteskere Züge an.
Statt dem Anschluss Babylons ans Transmitternetz von Eden droht nun ein Krieg mit dem Freihandelsstaat. In letzter Minute kann dieser abgewendet werden, ja, Wallis bietet Babylon zur Erprobung einen revolutionär neuen Fernaufklärer an. Dan Riker und eine handverlesene Schar Raumfahrer macht sich auf, das neue Spielzeug ausgiebig zu testen – und havariert dabei auf einem unbekannten Planeten.

Dort glaubt er seinen Augen nicht zu trauen, als er nach dem glimpflich verlaufenen Absturz auf Menschen trifft. Vor Jahrzehnten brach die privat ausgerüstete »Better Future« mit 22.000 ausgesuchten Siedlern an Bord auf. Das Time-Effekt-Triebwerk aber machte allen Plänen einen Strich durch die Rechnung. Nach dem kontrollierten Absturz auf der Welt, die die Siedler später Mens World taufen sollten, entwickelten sich beiderseits der Blue Ridge Mountains zwei einander feindlich belauernde Gesellschaften – hier die Machos, deren Frauen als Heimchen am Herd nur die Sorge um ihre Männer und den Nachwuchs umtreibt, dort in Femina ein Amazonenstaat, in dem die Männer, so sie aufmucken, kastriert werden – und mittendrin unsere gestrandeten Raumfahrer …

Schon im Vorwort weist Hajo F. Breuer darauf hin, dass man augenzwinkernd und übersteigert einmal mehr ein heißes Eisen anfassen wollte. Dieses Mal geht es um die Rolle der Frau in der Gesellschaft.
Anders aber als im 17. Band der »Ren Dhark«-Fortschreibung, merkt man dem von Jan Gardemann verfassten Text dieses Mal an, dass er eine satirisch übertriebene Persiflage auf Extremismus beider Geschlechter sein soll.

Das liest sich dann durchaus nett, wenn wir unseren männlichen Anführer auf seiner Ranch besuchen, auf der ihn seine Playboy-Bunnies nach allen Regeln der Kunst verwöhnen. Doch auch der Frauenstaat ist nicht eben ein Beispiel für Toleranz oder gedeihliches Miteinander. Hier herrscht, in seiner Ausprägung zwar anders aber dennoch deutlich, Unterdrückung und Zwang vor.
Gardemann ist es gelungen das Thema unterhaltsam und kurzweilig aufzuarbeiten ohne hier zu sehr in die Tiefe gehen zu können.