Star Trek Enterprise 4: Der Romulanische Krieg 1, Michael A. Martin (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 03. August 2014 10:12

Star Trek Enterprise 4
Der Romulanische Krieg – Unter den Schwingen des Raubvogels 1
Michael A. Martin
(Star Trek – Enterprise: The Romulan War: Beneath the Raptors Wing, 2009)
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Bernd Perplies
Titelbild von Martin Frei
Cross Cult, 2014, Taschenbuch,380 Seiten, 12,80, ISBN 978-3-86425-300-3 (auch als eBook erhältlich)
Von Christel Scheja
Auch die Geschichte von „Star Trek Enterprise“ wird in Romanform fortgesetzt und füllt die Zeiten mit Leben, die bisher nur in Andeutungen thematisiert wurden. Noch besteht die Föderation nicht in der Form, in der wir sie kennen, Andorianer, Vulkanier, Menschen und andere haben sich nur in einer lockeren Koalition zusammengefunden, deren Bestehen mehr als unsicher ist.
Die Ereignisse um den Frachter „Kobayashi Maru“ haben eines deutlich gemacht. Nach den Klingonen und Xindi wächst eine neue Gefahr heran, die den Alpha-Quadranten wieder in den Zustand des Krieges bringen kann. Die Romulaner, die bisher sehr zurückhaltend waren und kaum ihr Herrschaftsgebiet verließen, wagen immer neue Vorstöße in den Raum der Koalition. Dabei gibt es nicht nur Angriffe auf Raumschiffe, Spione versuchen auch, die neuartige Warp-7-Technologie an sich zu bringen.
Während die Crew der „Enterprise“ noch immer an der unpopulären Entscheidung ihres Captains zu knabbern hat und so manch einer seine Konsequenzen aus dem Vorfall zieht, kämpft Charles „Trip“ Tucker in vorderster Linie. Er ist einer der wenigen, die die Verbindung der Romulaner zu den Vulkaniern kennt und einen Blick hinter die Kulissen werfen. Doch ist es Glück, dass er in letzter Sekunde durch vulkanische Spione aus tödlicher Gefahr gerettet wird, oder großes Pech? Denn auch wenn er mittlerweile genug von der Schnüffelei hat und gerne wieder nach Hause und in sein altes Leben zurückkehren würde, so kann er nicht die Entscheidung darüber treffen. Und tatsächlich gibt es Kräfte auf Vulkan, die andere Pläne mit ihm haben.
Denn auch die ersten Verbündeten der Menschen lassen sich von der kritischen Lage mitreißen. Allerdings gehen sie einen ganz anderen Weg, als die Lage eskaliert – was für den Rest der Koalition immer unverständlicher wird.
Wie in den anderen „Star Trek“-Reihen erzählt auch „Enterprise“ mittlerweile eine durchgehende Geschichte in Episoden. So gesehen ist der Titel des vierten Bandes keine Überraschung; „Der Romulanische Krieg“ kündigt sich immerhin schon in „Kobayashi Maru“ an und man versteht vieles nicht, wenn man gerade diesen Roman nicht kennt.
Gerade die Erlebnisse von Tip Tucker schließen dort an, wo der Autor den Leser mit einem Cliffhanger zurückließ: Seine geheimdienstliche Arbeit, die ihn immer wieder in Richtung Romulus führt, zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte, während die anderen Figuren eher kleine in sich geschlossene Episoden im Rahmen des Krieges erleben.
Dabei gibt es ein Wiedersehen mit der „Enterprise“-Crew, aber auch früheren Inkarnationen von Dax oder anderen Figuren wie T’Pau, die ja auch schon aus der Classic-Serie stammt.
Alles in allem wechseln sich actionreiche mit ruhigeren Momenten ab, der Krieg zwischen der Koalition und den Romulanern wird minutiös aufgebaut. Die Geschichte ist spannend aufgebaut, aber wie auch schon in einer Doppelfolge gibt es natürlich am Ende des Buchs keine Antworten. Die Geschichte endet offen und lässt den Leser mit vielen Fragezeichen zurück, so dass es gut ist, dass die Fortsetzung bereits im Monatsabstand erscheint.
„Der Romulanische Krieg – Unter den Schwingen des Raubvogels 1“ ist leider kein Roman der „Star Trek Enterprise“-Reihe, der für sich alleine stehen kann, sondern eher der Auftakt einer Reihe um einen der großen Konflikte des Universums, der bereits in „Kobayashi Maru“ begann. Sieht man einmal davon ab, fängt der Roman die Stimmung der Serie und den Charakter der Figuren gelungen ein und macht Lust darauf, mehr über die Entstehungszeit der Förderation zu erfahren, die bisher nur in Andeutungen thematisiert wurde.