Jack Campbell: Der Hinterhalt – Die Verschollene Flotte 5 (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 17. Mai 2014 15:40

Jack Campbell
Der Hinterhalt
Die Verschollene Flotte 5
(Relentless)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Ralph Sander
Titelillustration von Arndt Drechsler
Bastei Lübbe, 2012, Taschenbuch, 382 Seiten, 8,99 EUR, ISBN 978-3-404-20642-1 (auch als eBook erhältlich)
Von Carsten Kuhr
Fast einhundert Jahre lag Captain John Geary im Kälteschlaf. Als er gerettet wird, ist nichts mehr, wie es einmal war. Seine Flotte der Allianz hat ihre Ehre auf dem Altar des vermeintlichen Erfolgs im immerwährenden Kampf gegen die Syndiks geopfert, Generationen junger Menschen wurden im gnadenlosen Krieg verheizt.
Nach der verheerenden Niederlage der Allianz treibt Black Jack Geary nur eines an: Er will seine Flotte sicher nach Hause führen. Dass er dabei nicht nur von den Syndiks bedroht wird, sondern auch Verräter in den eigenen Reihen ihm nach dem Leben trachten, vereinfacht seine Aufgabe nicht eben.
Zunächst sieht noch alles ganz gut aus. Unter Verlusten an Mensch und Material gelingt es seinen Marines, ein Gefangenenlager der Syndiks auszuheben und ihre Kameraden zu befreien. Dann aber schlagen die Verräter in den eigenen Reihen wieder zu – ein Raumschiff explodiert, dieses Mal aber gibt es Hinweise auf die Strippenzieher. Kurz darauf erfährt Geary, dass die Syndiks eine weitere Überraschung für ihn und seine Untergebenen auf den Weg gebracht haben: Die Ersatzflotte der Syndiks wird als letzte Hoffnung ins Gefecht geschickt, Geary die Heimkehr ins Gebiet der Alllianz doch noch zu verwehren…
Jack Campbell weiß, was seine Leser und Fans von ihm erwarten. So ist es kein Wunder, dass auch vorliegender fünfter Roman der Reihe um Jack Geary wieder jede Menge Kampfschilderungen aufweist.
Neben den gewohnt realistisch beschriebenen Raumgefechten nehmen dabei insbesondere die erstmals thematisierten Bodeneinsätze der Marines bei der Befreiung der Kriegsgefangenen einen breiten Raum im Roman ein. Dazu kommt, dass endlich die Suche nach den Verrätern vorankommt.
Was den Weg nach Hause aber anbelangt, so ist der geneigte Leser versucht, sich nach einer Peitsche umzusehen. Immer neue Flotten der Syndiks legen sich unseren Flüchtlingen in den Weg. Das wirkt auf Dauer eintönig, um nicht zu sagen langweilig, nutzt sich als Topic zusehends ab.
So ist es gut, dass der Autor bereits jetzt den Konflikt mit den Aliens vorbereitet. Wer sind diese, woher kommen sie und was führen sie im Schilde? Fragen, auf die die nächsten Bände Antwort geben müssen. Bis dahin sorgt ein schwerer Verlust für Dramatik, gilt es für die Hauptpersonen, sich emotional neu zu positionieren und ihren Frieden mit den Vorfahren zu machen.