Nautilus 121 (Magazin)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 02. April 2014 15:32

Nautilus 121
April 2014
Abenteuer Medien Verlag, 2014, Heft, 60 Seiten, 4,50 EUR (auch digital erhältlich)
Von Christel Scheja
Der April wartet wieder einmal mit einer bunten Mischung an Themen auf – nicht nur bei den phantastischen Filmen des Frühlings, sondern auch in der „Nautilus“, auch wenn sich das große Schwerpunktthema Robotern und virtuellen Existenzen widmet.
Vorgestellt werden im Filmteil unter anderem die aktuellen Superhelden-Filme um Spider-Man und Captain America, das Bibel-Epos „Noah“, die Jugend-Dystopie „Die Bestimmung – Divergent“ und nicht zuletzt das sehr eigenwillige Endzeit-Roadmovie „Snowpiercer“.
Aufhänger für das Schwerpunktthema ist diesmal der Film „Her“, in dem sich ein Mensch in die Stimme eines Computersystems verliebt. Da er nicht der einzige ist, zieht die virtuelle Existenz schließlich die Konsequenzen, denn das geht auch an ihr nicht vorbei. In „Transcendence“ wird das Bewusstsein eines Menschen in ein Computersystem gerettet, nachdem er ermordet wurde – aber kann er dort bleiben, was er ist?
Das wirft die Frage auf, inwieweit die Gegenwart die Phantasie bereits eingeholt hat. Der Artikel „Menschenähnlich – Traum und Albtraum der Maschinen-Intelligenz“ vergleich die realen Entwicklungen und theoretischen Gedankengebilde von ernsthaften Wissenschaftlern aus den letzten sieben Jahrzehnten mit den Vorstellungen, die die Science Fiction präsentiert hat. Wie unterschiedlich die Umsetzungen in Filme sein können, beweist die Auflistung der Filme zum Thema. Dazu kommen noch einige Literatur-Tipps.
Der Rest des Heftes ist wieder einmal den üblichen Rubriken gewidmet, wobei auffällt, dass diesmal die Bücher nicht so eine große Rolle spielen wie sonst.
Herzstück und Highlight der „Nautilus“ ist diesmal der Artikel „Menschenähnlich – Traum und Alptraum der Maschinenintelligenz“, in dem der Autor ausführlich, prägnant und chronologisch darauf eingeht, wie sich die Ideen und Themen entwickelt haben, die Grundlage vieler Romane wurden, was sich davon mittlerweile überholt hat, aber was durchaus immer noch in Gebrauch ist. Der Überblick ist sehr gelungen, gerade, wenn man sich selbst noch nicht sonderlich mit der Geschichte künstlicher Intelligenzen beschäftigt hat, und gibt einem einen ersten tieferen Einblick in das Ganze.
Dazu passen auch gut die verschiedenen Film-Tipps. Schon die Kurzbeschreibung zeigt, wie unterschiedlich die Ideen in Unterhaltungsfilmen aufgegriffen wurden.
Die Filmbesprechungen gehen kurz; aber ausführlich genug; auf die neuen Film ein, machen Lust, sie sich genauer anzusehen, ohne zu viel zu verraten. Nur die Vorstellung von „Snowpiercer“ ist etwas ausführlicher, vor allem gehen die Macher auch auf die Comic-Vorlage ein.
Alles in allem bewahrt die „Nautilus“ auch in der 121. Ausgabe gleichbleibende Qualität in Aufmachung und Inhalt der Artikel und stellt vor allem die Fans, die Roboter und künstliche Intelligenzen in der Science Fiction interessant finden, durch einen sehr gelungenen Artikel zufrieden.