J. R. Ward: Sohn der Dunkelheit – Black Dagger 22 (Buch)

J. R. Ward
Sohn der Dunkelheit
Black Dagger 22
(Lover at Last, Part 2)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Corinna Vierkant
Titelillustration von Dirk Schulz
Heyne, 2014, Taschenbuch, 452 Seiten, 8,99 EUR, ISBN 978-3-453-31519-8 (auch als eBook erhältlich)

Von Carsten Kuhr

Seitdem Xcor und seine Untergebenen aus der alten Welt in den USA eingetroffen sind, versucht der renegate Vampir sich eine eigene Machtbasis aufzubauen. Ein erster Anschlag auf das Leben von Wrath, dem König der Vampire, wurde verübt – der letztlich jedoch knapp scheiterte. Dass Xcor sich in Layla, eine der Auserwählten der Jungfrau der Schrift verliebt und sich gebunden hat, beruhigt die Lage auch nicht eben.

Währenddessen hat sich Assail vom Rat der Vampire losgesagt und sucht seine wirtschaftliche Existenz zu sichern. Im Verlauf der letzten Monate hat er alle Zwischenhändler, die mit Koks und Heroin dealten, ausgeschaltet, nun muss er sehen, wie er seine Ware los wird – und wenn er dabei mit den Lessern zusammenarbeiten muss, so soll dem so sein.

Quinn, Vater des ungeborenen Lebens das in Layla heranwächst, kommt währenddessen seiner großen Liebe, dem Vampirkrieger Blay näher. Was lange währt, wird endlich gut…?

Die „Black Dagger“-Serie kann man getrost – und ohne ihr unrecht zu tun – als Vampir-Soap mit einem Schwerpunkt auf sexuell-gewaltbetonten Beschreibungen bezeichnen. Es geht um den actionreichen Kampf der Vampirkrieger (Black Dagger) gegen die Lesser ihres uralten Gegners Omega. Dass es dabei immer wieder auch um Verräter aus den eigenen Reihen geht, dass die körperliche Liebe einen bedeutenden Platz im Geschehen einnimmt, ist bekannt und wird von den Fans der Serie auch erwartet. Dabei spielt die Autorin versiert und hemmungslos mit anrüchigen sexuellen Abarten, schockt ihre Leserinnen mit Sado-Maso-Praktiken oder der plakativen Darstellung des gleichgeschlechtlichen Akts. Verbunden hat sie dies mit einem pseudo-religiösen Unterbau der „Jungfrau der Schrift“ und einer feudalen Herrschaftsstruktur komplett mit einer Leibwächtergarde fürs Grobe.

Das ist Trash, aber kultiger Trash, der es dem Leser ermöglicht, aus der Sicherheit seines Heims ein wenig in verbotenen oder anrüchigen Gebieten zu wildern, ohne dabei wirklich in Gefahr zu geraten.