Sherlock Holmes – Die geheimen Fälle des Meisterdetektivs 9: Die Elfen von Cottingley (Hörspiel)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 29. Dezember 2013 19:56

Marc Gruppe
Sherlock Holmes – Die geheimen Fälle des Meisterdetektivs 9
Die Elfen von Cottingley
Sprecher: Joachim Tennstedt, Detlev Bierstedt, Anita Lochner, Maria Koschny u.a.
Cover-Artwork von Firuz Askin
Titania Medien, 2013, 1 CD, ca. 65 Minuten, ca. 8,99 EUR, ISBN 978-3-7857-4818-3
Von Christel Scheja
„Sherlock Holmes – Die geheimen Fälle des Meisterdetektivs“ ist eine eigenproduzierte Serie von Titania Medien. Die Verbrechen, die hier aufgeklärt werden, bezogen sich nicht unbedingt auf die Romane von Sir Arthur Conan Doyle, sondern hatten und haben alle einen mehr oder minder phantastischen Einschlag, so auch die neunte Folge mit dem Titel „Die Elfen von Cottingley“.
Obwohl Elsie Wright und Frances Griffith unterschiedlich alt sind – die eine noch ein Kind, die andere ein Teenager auf der Schwelle zum Erwachsenwerden, verstehen sie sich sehr gut und verbringen sehr viel Zeit miteinander, bevorzugt am Ufer des Flusses, der in der Nähe ihres Zuhauses vorbei fließt. Elsies Mutter will dies unterbinden, vor allem weil die beiden Mädchen behaupten, dort immer wieder Elfen zu beobachten. Als sie ihnen das immer noch nicht glauben will, nehmen die beiden ein Foto auf. Das erstaunt die Mutter so sehr, dass sie es herum zeigt. Das Gerücht verbreitet sich und kommt so nach und nach auch der Presse und anderen Personen zu Ohren, wie Arthur Conan Doyle, der ein guter Freund von Dr. Watson aus Afghanistan ist. Da er dies letzterem zeigt, kommt das Bild auch Sherlock Holmes unter die Augen. Diesmal zu dritt wollen sie der Sache nachgehen und begeben sich deshalb aufs Land.
Die zugrundeliegende Idee ist nett, greift die Handlung doch einen echten Vorfall auf, der um die Jahrhundertwende in England die Runde machte und auch heute noch als besonderer Auswuchs der romantischen Verklärung mythischer Wesen in dieser Zeit bekannt ist. Amüsant ist auch, den Schöpfer des Meisterdetektivs selbst in die Handlung einzubringen und mit den fiktiven Helden agieren zu lassen, um so den Grundstock für seine Geschichten zu legen.
Allerdings nimmt sich die Umsetzung sehr viel Zeit um alles aufzubauen, die am Ende nicht mehr da ist, um eine wirklich überraschende Lösung zu bieten – vor allem wenn man die echte Geschichte kennt. Die Sprecher agieren zwar wieder sehr souverän, und es gibt einige nette Szenen, in denen Magie und Poesie mitschwingen und Phantasie auf einen nüchternen Verstand trifft, der nur das was wirklich da ist, sehen will – aber Spannung kommt leider nicht wirklich auf, so dass man diesmal doch recht froh ist, dass die Geschichte gerade einmal eine Stunde läuft.
Damit ist „Die Elfen von Cottingley“ eine der schwächeren Folgen der Reihe. Zwar ist die Idee sehr ungewöhnlich, die Umsetzung bietet aber nicht die Spannung und den Witz, die man sich erhofft hat.