Star Trek 8: Die neue Zeit 3 (Comic)

Mike Johnson
Star Trek 8
Die neue Zeit 3
Titelillustration von Grant Goleash
Zeichnungen von Stephen Molar & Claudia Balboni
Cross Cult, 2013, Album, 112 Seiten, 14,80 EUR, ISBN 978-3-86425-193-1

Von Christel Scheja

Die „Star Trek“-Comicserie von Cross Cult arbeitet nicht, wie man erwarten könnte, die alten Universen auf, sondern bietet stattdessen Geschichten aus dem neuen Universum, das aus dem Reboot entstanden ist. Die derzeitigen Abenteuer füllen die Zeit zwischen dem ersten und zweiten Film; so muss man sich nicht wundern, wenn es die ein oder andere Anspielung gibt.

In „Landru und die Ewigkeit“ geht die „Enterprise“ dem Gerücht nach, dass auf dem Planeten Beta III vor mehr als hundert Jahren ein Schiff der Sternenflotte gestrandet sein soll. Da man gerade in der Gegend ist, beschließt man, sich die Sache genauer anzusehen und direkt nach der „Archon“ zu suchen. Zusammen mit einem anderen Offizier sieht sich Hikaru Sulu genauer in der Siedlung um, die dort entstanden sein muss. Als der Kontakt mit den Beiden abbricht, sieht sich Kirk gezwungen, selbst etwas zu unternehmen und macht eine folgenschwere Entdeckung, die ihn wieder einmal zwingt, schwierige Entscheidungen zu treffen, die nicht unbedingt mit den Regeln der Sternenflotte konform sind.

„Die Wahrheit über die Tribbles“ ist schwierig zu ergründen – aber die Wesen haben es in sich, so niedlich sie auch wirken mögen. Als die „Enterprise“ entdeckt, dass die Klingonen eine Bombe auf einem Planeten platziert haben, um Massenmord zu begehen, greift die Mannschaft natürlich ein, weil sie nicht weiß, welche Gründe dahinterstecken. Schon bald aber können sie die Klingonen mehr als gut verstehen. Doch werden sie genauso wie diese handeln wollen?

Beide Abenteuer beruhen auf Folgen der klassischen Serie, auch wenn gerade bei den Tribbles nur wenige Details, nicht aber die eigentliche Geschichte der Episode selbst übernommen wurden.

Interessanter bleibt aber doch die erste Story, in der die Helden eine interessante und bedrohliche Entdeckung machen, denn das Geheimnis der „Archon“ bietet sehr viel Zündstoff. Zwar handeln die Helden nach bestem Gewissen und Menschenverstand, müssen dann aber doch feststellen, dass es der Leitung der Sternenflotte nicht ganz so genehm zu sein scheint, wie sie die Gefahr ausschalten. Hier sind erste Anklänge an das zu finden, was sich im zweiten Film abzeichnen wird.

Auch künstlerisch ist diese Geschichte ausgereifter, die Figuren sind den Schauspielern sehr ähnlich, auch die Hintergründe wissen durch Detailreichtum zu gefallen. Und die Farbgebung spiegelt sehr schon die Atmosphäre auf Beta III wieder.

„Die Wahrheit über die Tribbles“ weist zwar ein paar nette Ideen auf, aber eigentlich keine richtige Geschichte. Gerade hier ist die Spannung sehr niedrig; die Handlung plätschert mehr oder weniger schwach vor sich hin, gelegentlich aufgelockert durch einen humorvollen Moment. Letztendlich können aber auch die Zeichnungen nicht überzeugen, fehlen ihnen doch das gewisse „Etwas“ und die Nähe zu den Filmfiguren.

Alles in allem präsentiert sich der achte „Star Trek“-Comicband, der sich zum dritten Mal mit der neuen Zeitlinie beschäftigt, sehr durchwachsen. Während die erste Geschichte durchaus überzeugen kann, auch wenn sie nicht viele Überraschungen bietet, ist die zweite eher enttäuschend, da der Umgang mit den Tribbles zwar anders ist als erwartet, aber doch nur halbherzig wirkt.