Rebecca Hohlbein: Das Mädchen aus dem Meer (Buch)

Rebecca Hohlbein
Das Mädchen aus dem Meer
Heyne, 2013, Paperback mit Klappenbroschur, 512 Seiten, 14,99 EUR, ISBN 978-3-453-31481-8 (auch als eBook erhältlich)

Von Olaf J. Menke

Bei Rebecca Hohlbein handelt es sich um die Tochter von Deutschlands Top-Phantastik-Autor Wolfgang Hohlbein. Mit ihm hatte sie zunächst einige schriftstellerische Projekte realisiert, zuletzt hatte man aber immer öfter von eigenständigen Büchern der Autorin gehört. 2010 war bei Heyne ihr Phantastik-Roman „Himmelwärts“ erschienen, der einen Genre-Mix präsentierte. Mit „Das Mädchen aus dem Meer“ liegt nun ein neuer Roman aus dem Heyne-Verlag vor.

Die Story dieses Romans dreht sich um den Jungen Froh, der mit einem kleinen Boot aufs offene Meer hinausfährt. Er fürchtet, die Götter gegen sich aufgebracht zu haben und plant eigentlich keine Rückkehr. Da kommt es zu einer großen Flut und auf seinem Boot landet – eine Meerjungfrau! Sie heißt Chita und stellt sich schnell als hochnäsiges, nerviges Mädchen mit Erzähldrang heraus. Sie erzählt Froh von ihrer Heimat, dem Kontinent Cypria, und ihrem Leben als Tochter eines Herrschers. Mit offenem Mund lauscht Froh verdutzt der Geschichte und fürchtet insgeheim, die nervige Meerjungfrau sei eine Geißel, die die Götter ihm auf den Hals geschickt hätten...

Rebecca Hohlbein legt einen schönen, ungewöhnlichen Roman vor, der allerdings anfangs etwas Konzentration erfordert. Es ist nämlich tatsächlich so, dass die Geschichte über lange Strecken ein einziger Monolog der Meerjungfrau ist, die zwar eine interessante Geschichte von Liebe, Macht und Leidenschaft zu erzählen hat, dabei kommt es aber kaum zu Interaktion mit dem Jungen, der nur gelegentlich mit Gegenfragen ins Geschehen eingreifen darf. Wer nach dem komplexen Einstieg an der Story dranbleibt, wird allerdings mit einem schönen Märchen belohnt.