Perry Rhodan 2710: Haluter-Jagd, Hubert Haensel (Buch)

Perry Rhodan 2710
Haluter-Jagd
Hubert Haensel
Cover: Swen Papenbrock
VPM, 2013, Heft, 68 Seiten, 1,95 EUR (auch als eBook erhältlich)

Von Olaf J. Menke

Nachdem das Solsystem aus dem Neuroversum zurückkehrte, stellte sich schnell heraus, dass etwas fehlte: Der Mond der Erde war verschollen und kehrte erst Jahre später zurück. Er war allerdings stark verändert, von Fremdtechnik vollständig überzogen und grün schimmernd. Als Perry Rhodan den Erdtrabanten mit einem Spezialschiff endlich erreichen konnte, stellte sich heraus, dass Fremdwesen die Macht übernommen hatten. Onryonen nannten sich diese und schon bald stellten sie das Atopische Tribunal vor – Perry Rhodan und Bostich sollten sich für Taten der Vergangenheit und Zukunft zur Verantwortung stellen. Als nächstes wurden Marshalle des Tribunals ausgeschickt, um Freunde Rhodans auszuschalten, nach Bully ist derzeit Icho Tolot im Visier.

Leza Vlyoth hat sein Ziel erreicht: Icho Tolot und seine Freunde sind auf der Dunkelwelt isoliert, ihr Raumschiff ist zerstört. Auf seinem Schiff beginnt er die Umwandlung in einen – Uleb! Der neue Handlanger des Marshalls Vlyoth, der Baalol Peo Tatsanor, erfährt erstmals, dass der Jaj seine Gestalt wandeln kann, als er schreckensstarr des Ulebs angesichtig wird – immerhin einen Schrecken aus der Vergangenheit der Milchstraßengeschichte. Vlyoth hat diese Form nicht ohne Hintergedanken gewählt. Nur so kann er dem Haluter ebenbürtig entgegentreten und hat eine Chance auf einen positiven Ausgang der Jagd. Zweiter Teil seines Plans ist eine Umgestaltung seines Schiffes, das nun äußerlich optisch einem Haluter-Schiff ähnelt. So gelingt es ihm, sich dem Haluter-Trio unverdächtig zu nähern und eine Salve auf sie abzufeuern, die schließlich im Tod eines Freundes Icho Tolots gipfelt. Dessen Kind schwört Rache und er und Icho Tolot flüchten vor dem Jäger und dessen Handlanger. Sie verstecken sich erst auf der Dunkelwelt in einem rätselhaften Milchozean, dann schließlich gelangt Icho Tolot aber doch an Bord von Vlyoths Schiff und es kommt zu einer heftigen Auseinandersetzung. Wird Tolot unterliegen?

Hubert Haensels erster Roman zum inzwischen nicht mehr ganz so neuen Zyklus gestaltet sich vor allem als abenteuerliche Jagd auf einen der beliebtesten Charaktere der Serie, der erst letzte Woche nach längerer Abstinenz wieder ins Seriengeschehen integriert wurde. Das Ganze gipfelt schließlich in einer heftigen Prügelei zwischen den beiden Aliens, die es in sich hat. Die Episode liest sich entsprechend wieder schnell weg, eher am Rande tritt erstmals eine Medusenwelt und deren Rätsel in Erscheinung – hier wird sich erst noch zeigen müssen, wie das alles zur Haupthandlung passt, oder ob überhaupt ein Zusammenhang besteht.

Darüberhinaus werden weitere Kleinigkeiten über das Tribunal enthüllt, offenbar wird es neben Bully und Icho noch weitere Personen aus dem Umfeld von Perry und Bostich geben, die „kaltgestellt“ werden, damit die beiden Hauptschuldigen gefangengenommen werden können. Und gibt es einige faszinierende Einblicke in das Rechtsempfinden der Tribunal-Mitarbeiter. Icho Tolot stellt an einer Stelle sicher nicht zu unrecht die Frage, ob eine Verurteilung von Handlungen, die erst in der Zukunft stattfinden, überhaupt möglich ist. Andeutungen bezüglich Zeitpolizei und anderer Themen aus der Serienvergangenheit tun ihr Übriges, um das Leseabenteuer mit einem philosophischen Überbau zu unterfüttern.

Im nächsten Heft wird sich nun Perry Rhodan wohl aufmachen, seinen Freund aus der Patsche zu helfen – mal sehen, ob es ihm gelingt...