Perry Rhodan 2705: Die Sippe der Würdelosen, Michael Marcus Thurner (Buch)

Perry Rhodan 2705
Die Sippe der Würdelosen
Michael Marcus Thurner
Cover: Arndt Drechsler
VPM, 2013, Heft, 68 Seiten, 1,95 EUR (auch als eBook erhältlich)

Von Olaf J. Menke

Die JULES VERNE befindet sich in Andromeda und untersucht seltsame Schwankungeninnerhalb des Polyport-Systems; Das Raumschiff steht unter der Leitung von Reginald Bull. Im Solsystem entschließt sich die „Solare Premier” Cai Cheung angesichts der aktuellen Lage dazu, die JULES VERNE kurzfristig ins Solsystem zurückzubeordern. Sie schickt den TLD-Agenten Ghiyaws Khosraus via Polyportsystem nach Andromeda, dieser soll Bully über die aktuelle Lage informieren und den Rückruf überbringen.

Beim Transport durch das Polyportsystem treten seltsame Anomalien auf, scheinbar wird Khosraus Zeit „gestohlen”, Gedanken scheinen unvollständig und auch sein Schiff scheint Masse zu verlieren. Bei der Ankunft in Andromeda droht ein Beinahe-Absturz, die JULES VERNE rettet das Schiff jedoch und holt es an Bord. Nachdem Bull von der Entwicklung in der Milchstraße erfährt, bricht das Schiff sofort zur Milchstraße auf. Als man dort ankommt und ins Solsystem gelangt, wird die JULES VERNE von Schiffen der Onryonen angegriffen. Obwohl man einige Schiffe der Onryonen zerstören kann, bleibt schlussendlich nur die Flucht, Reginald Bull lässt das Schiff in der Nähe in der Corona einer Sonne parken. Cai Cheung wird darauf von dem Onryonen Shekyal Genneryc kontaktiert und aufgefordert, die JULES VERNE an das Atopische Tribunal auszuliefern. Da sie dem nicht nachkommen will wendet sich Genneryc an die Öffentlichkeit und bietet einen Zellaktivator demjenigen, der ihm die JULES VERNE oder einen der beiden gesuchten Unsterblichen ausliefert...

Bully versteckt sich mit der JULES VERNE nach wie vor in der Korona einer Sonne und verdächtigt Khosrau, ein Spion der Onryonen zu sein, nur so ist erklärbar, wie diese vom Eintreffen der JULES VERNE im Solsystem wissen konnten. An Khosrau werden Untersuchungen vorgenommen, aber nichts festgestellt. Sogar er selbst vermutet, dass irgendetwas während der Polyport-Passage mit ihm passiert ist und man ihn möglicherweise manipuliert hat. Bully beschließt daraufhin, Khosrau „auszusetzen” und die Onryonen damit vom Standort der JULES VERNE wegzulocken. Just in dem Moment tauchen zahlreiche Onryonen-Schiffe scheinbar zufällig im System der Sonne auf und Bully ordnet einen Angriff an. Man will ein Schiff, das von anderen Schiffen beschützt wird, aufbringen und eventuelle Daten erbeuten. Bei dem sich anschließenden Raumkampf kann das Schiff tatsächlich aufgebracht werden und ein enger Vertrauter eines atopischen Richters erbeutet werden, welcher zunächst im Koma liegt. Im Sonnensystem wittern derweil die Mehandor eine Chance, mit den Trümmern der zerstörten Flottenschiffe das große Geschäft zu machen und biedern sich bei den Onryonen quasi als Geschäftspartner an – und es kommt zu einem entsprechenden Deal. Sichu Dorksteiger trifft auf einen Vertreter der „Sippe der Würdelosen”, einer selbst bei den Mehandor ganz unten angesiedelte Familie, und es kommt zu Verhandlungen. Sie möchte nämlich eine Blackbox sicherstellen, von der sie sich interessante Daten verspricht. Derweil erwacht auf der JULES VERNE der entführte Vertraute eines atopischen Richters. Welche Geheimnisse kann er enthüllen?

Michael Marcus Thurners zweiter Roman seiner Trilogie besticht in erster Linie durch eine actionbetonte Handlung und die Schilderung der neuen Crew der JULES VERNE, die zu überzeugen und mitzureißen versteht. Die bunte und spleenige Truppe schließt man so langsam ins Herz und man bangt mit ihnen und hofft, dass es nicht zu einer Zerstörung dieses Schiffes kommt. Nachdem die BASIS im vorherigen Zyklus ja endgültig entsorgt wurde, sind nun eigentlich nur noch die SOL (zurzeit in unbekannten Gefilden unterwegs) und die JULES VERNE als wichtigste Schiffe der Menschheit übrig. In kurzen Kapiteln wird außerdem gezeigt, wie die Menschen und Aliens auf das Angebot der Atopen reagieren. Nach dem Motto „Was würdest du für einen Zellaktivator und damit die Unsterblichkeit tun?”, kommen da nicht unbedingt schmeichelhafte Reaktionen zur Oberfläche. Die Behauptung Bullys, man habe sich weiterentwickelt und die Menschen würden sich nicht wie zu früheren Zeiten um die Geräte prügeln, stimmt da nur zum Teil, tatsächlich stellen sich inzwischen einige sogar die Frage, ob man Perry und Bostich nicht lieber ausliefern sollte und damit die Gefährdung der Milchstraße beenden könne. Hier zeichnet sich eine Entwicklung ab, die in einer erneuten Aufweichung der galaktischen Gemeinschaft münden könnte. Im Roman gibt es gegenüber den in vorherigen Heften geäußerten Fakten ein paar Ungereimtheiten, die der Autor auf seiner Seite erklärt hat, man findet diese hier. Der Artikel bietet auch einen interessanten Einblick in die Arbeitsweise der „Perry Rhodan”-Serie.

Ein Lob auch für das zweite Titelbild von Arndt Drechsler in seiner ersten Staffel für die „Perry Rhodan”-Serie, auch dieses Bild ist wieder sehr inspirierend.