Ren Dhark Weg ins Weltall 39: Schreckensvisionen, Hajo F. Breuer (Hrsg.) (Buch)

Ren Dhark Weg ins Weltall 39
Schreckensvisionen
Hajo F. Breuer (Hrsg.)
Titelillustration von Ralph Voltz
Unitall, 2012, Hardcover, 272 Seiten, 16,90 EUR, ISBN 978-3-905937-87-9

Von Robert Monners

Lassen wir die Ereignisse nach der Enttarnung der Kalamiten noch einmal kurz Revue passieren: Kraat, ein Planet der Nogk, auf dem Menschen, Nogk und Kobaltblaue gemeinsam studieren, lernen und lehren, wird angegriffen und vernichtet. Nur drei Überlebenden gelingt an Bord eines der Raumschiffe der für den Angriff verantwortlichen Nögk zu fliehen. Währenddessen wird die gesamte Milchstraße nebst den vorgelagerten Sternenballungen von einer unbekannten Strahlung überflutet. Der Hyperraum ist gesperrt, Transmitter, Hyperfunk und Transitionstriebwerke funktionieren nicht mehr.

Es scheint, dass ein Prophet schon vor Jahrzehnten all diese furchterregenden Entwicklungen vorhergesehen hat. Henner Trawisheim, der erste Cyborg auf geistiger Basis und Commander der Planeten, hatte, damals noch unter Pseudonym, ein Buch verfasst, in dem er seine Visionen niedergelegt hat. Mittlerweile ist er, der den Kalamiten den Weg zur Macht erst eröffnete, in einer geschlossenen Anstalt auf Babylon untergebracht. Star-Reporter Bert Stranger sieht in diesem nicht nur den verantwortlichen Politiker, der für die fast geglückte Übernahme der Macht über die Menschheit verantwortlich zeichnet, sein Instinkt sagt ihm, dass hinter den Visionen weit mehr steckt als vermutet. Über die Erde, den Mond und der „Point Of“ gelangt er bei seinen Recherchen, begleitet von Ren Dhark, auf den Planeten Harvard. Hier haben Forscher und Wissenschaftler, weitab von allen Universitätszwängen und Gängelungen durch die Regierung, ihre unabhängigen Forschungseinrichtungen geschaffen. Und hier hat ein skrupelloser Wissenschaftler ein Wesen gefangengesetzt, das die Macht hat, das Universum wie wir es bisher gekannt haben, zu vernichten…

Jan Gardemann, Uwe Helmut Grave und Achim Mehnert steuern die Beiträge zum neuesten „Ren Dhark“-Sammelband bei. Inhaltlich geht es kaum voran. Zu Beginn nahm ich noch an, dass das Mysterium um den Angriff auf Kraat gelüftet würde, doch auch hier verläuft der durchaus spannend aufbereitete Ansatz zunächst wieder im Sande. Statt dessen begleiten wir Spürnase Stranger einmal wieder bei seiner Recherche. Und, wie gewohnt, hat er den richtigen Riecher. Nach einem kurzen Ausflug zur Erde, der es dem Verfasser ermöglicht, einige nette Anspielungen einfließen zu lassen, haben sich die Autoren zum Cliffhanger-Finale einen Hammer einfallen lassen. Auf dem Weg dahin beschreiben sie uns in Exkursen einmal mehr altbekannte Geschichten, die ein wenig abgewandelt schon oft Bestandteil eines „Ren Dhark“-Bandes waren.

So bleibt das Tempo vorliegend eher gemäßigt, umrahmen der temporeiche Anfang und der Knüller zum Schluss eine eher behäbig dahinplätschernde Handlung im Mittelteil.