Tarot – Witch of the Black Rose 11: Die Eisdrachen-Hexe! (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 23. September 2012 15:54

Jim Balent
Die Eisdrachen-Hexe!
Tarot – Witch of the Black Rose 11
(Tarot – Witch of the Black Rose 48,49,60-62, 2008/2010)
Aus dem Amerikanischen von Christian Heiss
Panini, 2012, Paperback, 128 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-86201-375-3
Von Christel Scheja
Nach gut einem Jahr erscheint nun die elfte Graphic Novel um „Tarot – Witch of the Black Rose“, ihre Familie und Freunde. Längst wissen die Kenner, dass die Geschichten eher zweitrangig sind. Es geht mehr darum, die gut ausgestatteten Heldinnen ansprechend zu präsentieren. „Die Eisdrachen-Hexe!“ bietet zwar auch gegenwärtige Abenteuer – bietet aber mehrfach einen Blick in die Vergangenheit.
Raven-Hex sucht einen Ort auf, den sie eigentlich hinter sich lassen wollte – aber sie ist zu sehr mit ihm verbunden, um ihn wirklich im Stich zu lassen. Erfüllt von der dunklen Magie erinnert sie sich an die glücklichen Tage ihrer Kindheit und ihren Vater, der sie auf den dunklen Pfad geleitete und noch heute mit seinen Lehren zu beherrschen scheint.
Fiona Morne ist eine Hexe aus Australien. Sie beweist, dass auch die Zauberinnen von Down Under nicht zu unterschätzen sind, selbst wenn sie sich mit Wesen anlegen müssen, die auch Tarot und Co. gehörige Schwierigkeiten machen.
Eine schöne junge Frau schreitet nackt durch ein verschneites Dorf. Doch sie friert nicht, noch ist sie ein Mensch. Schon bald fordert die Eisdrachen Hexe Tarot zu einem Kampf auf Leben und Tod heraus. Die Schwertmaid der Göttin folgt dem Ruf, denn es geht um nicht weniger als das Leben selbst.
Allerdings nimmt ihre Rüstung dabei Schaden, so dass sie diese zur Reparatur zu Schmiedehexen bringen muss. Zum Dank unterhält sie diese mit einer Geschichte – und zwar ihrem Werdegang als Kriegerin im Namen der Göttin...
Die Geschichten hängen nur locker miteinander zusammen, arbeiten aber auch den Hintergrund ein wenig aus. Gerade die Einblicke in die Vergangenheit der beiden Schwestern Raven und Tarot zeigt, wie sehr sie sich voneinander weg entwickelten und warum sie irgendwann zu Gegenspielerinnen wurden. Man erfährt mehr darüber, warum Raven so geworden ist, wie sie sich heute gibt, arbeitet die Verbundenheit zu ihrem Vater heraus. Tarot ist dagegen mehr die Tochter ihrer Mutter, wenngleich auch diese sich die Schuld gibt, eines ihrer Mädchen zum sicheren Tod verurteilt zu haben. Die Freundin aus Australien und die Begegnung Eisdrachen-Hexe gibt Jim Balent die Gelegenheit, weitere schöne Frauen in Szene zu setzen. Beide sind blond – und was erstaunlich ist, in ihrer Anatomie außerordentlich realistisch, denn ihre Körper sind nicht überzeichnet.
Alles in allem schwelgen die Erzählungen zwar in Mystik, wirklich in die Tiefe gehen die esoterischen Aussagen aber nicht, denn wie auch schon in den anderen Bänden seiner Reihe geht es dem Künstler vor allem um die Darstellungen schöner Körper und sinnlicher Reize. Deshalb treten die Heldinnen auch schon einmal nackt auf und dürften mit ihren perfekten Gestalten vor allem männliche Leser anregen. Immerhin dürften die jungen Frauen diesmal ein wenig selbstbewusster auftreten und weibliche Stärke ausstrahlen als noch in den Bänden vorher.
„Die Eisdrachen-Hexe!“ ist nicht nur die elfte „Tarot“-Sammlung, sondern eine weitere erotisch-sinnliche Anthologie, die vor allem das Auge anspricht und weniger den Geist. Die vielen geschmackvoll gezeichneten Pin-Ups dürften vor allem der männlichen Leserschaft gefallen.