Die Schiffbrüchigen von Ythaq 6: Das letzte Geheimnis (Comic)

Die Schiffbrüchigen von Ythaq 6
Das letzte Geheimnis
Christophe Arleston (Text)
Adrien Floch (Zeichnungen)
Claude Guth (Farben)
Sébastien Lamirand (Spezialeffekte)
(Les naufrasgés d’Ythaq: La révolte de pions, 2008)
Aus dem Französischen von Tanja Krämling
Titelgestaltung von Dirk Schulz
Splitter, 2009, Hardcover, 56 Seiten, 13,80 EUR, ISBN 978-3-939864-89-0

Von Irene Salzmann

Der Luxusliner Kometenstaub stürzt über dem Planeten Ythaq ab. Navigatorin Granit, Bordtechniker Narvarth und die kapriziöse Passagierin Callista können sich retten. Gemeinsam schlagen sie sich durch eine unbekannte, gefährliche Welt auf der Suche nach anderen Überlebenden und einer Möglichkeit, die ihnen erlaubt, in zivilisierte Gefilde zurückzukehren.

Die Schiffbrüchigen stoßen auf Einheimische und andere Gestrandete, die sich mehr oder minder zusammen gerauft haben, um auf Ythaq leben und gemeinsamen Feinden trotzen zu können. Einige von ihnen haben erstaunliche Fähigkeiten entwickelt, und auch Granit stellt fest, dass sie ein ›Gluter‹ ist. Die nächste Überraschung ist, dass sie erfahren, dass sie alle nichts weiter sind, als lebende Figuren in einem mysteriösen Spiel, mit dem sich Unbekannte amüsieren.
Selbst unter den neuen Freunden scheint ein ›Spieler‹ zu sein, aber wer? In ihrem Zorn, manipuliert worden zu sein, zerstört Granit eine Anlage, die von den Drahtziehern genutzt wird. Die Katastrophe, die sie dadurch auslöst, war nicht vorhersehbar. Auch Narvarth gibt Anlass zur Sorge, denn er wurde von einem Tod bringenden Parasit befallen. Und wieso ist er weder Spielfigur noch Spieler?

»Die Schiffbrüchigen von Ythaq« ist eine spannende SF-Serie, die mit reichlichen Fantasy-Elementen durchmischt wurde. Die aparten, farbenfrohen Illustrationen und die heiteren Momente täuschen zunächst darüber hinweg, dass der Grundton eher düster ist, Statisten regelmäßig sterben und Sympathieträger schwer verletzt, sogar verstümmelt werden. Von daher möchte man den Titel einem Publikum ab 14 Jahren empfehlen, das solche Entwicklungen, die man kaum erwartet hätte, verkraften kann.
Inzwischen weiß man – ebenso wie die Hauptfiguren –, worum es geht: Unbekannte zwingen seit Jahren Schiffe zur Notlandung auf Ythaq und benutzen die Überlebenden als Spielfiguren. Ob das Spiel wirklich nur der Unterhaltung dient oder ob für die Spieler beziehungsweise den Sieger eine große Belohnung ausgesetzt wurde, ist noch nicht bekannt. Nun scheint Narvarth eine besondere Rolle zuzukommen. Man darf spekulieren, dass diese Veränderung vielleicht sein Leben retten wird.
Zumal ohne ihn die Dreiecksbeziehung mit Granit und Callista nicht funktionieren würde. Tatsächlich ist Granit in Narvarth verliebt, der wiederum nur Augen für Callista hat, die jedoch nur auf ihren persönlichen Vorteil bedacht ist und mit Granit einen Zickenkrieg führt. Die kleinen Gemeinheiten, die die beiden austauschen – zum Beispiel das Beinstellen, das unverhoffte Folgen für alle Beteiligten hat –, sorgen regelmäßig für unerwartete Wendungen und neue Konflikte.
Natürlich schwingt auch ein Hauch Erotik mit, denn die Frauen sind hübsch, ihre Kleidung ist knapp und geht manchmal auch verloren, aber mehr passiert vorerst nicht, da Action und Humor, die Wunder von Ythaq und das packende Rätsel um das Spiel im Vordergrund stehen.

Genauso wie die Serien »Lanfeust von Troy« oder »Slhoka«, an denen Christophe Arleston und Adrien Floch schreiben bzw. zeichnen, ist »Die Schiffbrüchigen von Ythaq« eine francobelgische Reihe, die in einer phantastischen Welt spielt, mit sympathischen Figuren aufwartet und viel Spaß macht. Mag man das Genre, ansprechende Illustrationen und spannende Unterhaltung, bekommt man hier von allem nur das Feinste!