Highschool of the Dead 1 (Comic)

Highschool of the Dead 1
(Gakuenmokushiroku – Highschool of the Dead, volume 1, 2007)
Story: Daisuke Sato
Illustrationen: Shouji Sato
Aus dem Japanischen von Karsten ‚Virus’ Küstner
Carlsen, 2010, Taschenbuch, 164 Seiten, 6,95 EUR, ISBN 978-3-551-75884-2<

Von Irene Salzmann

Von einem Augenblick zum anderen ist nichts mehr so, wie es einmal war: Zombies fallen über ahnungslose Menschen her, infizieren sie durch einen Biss mit ihrem Virus und vermehren sich auf diese Weise. Die Lehrer und Schüler der Fujimi High School wissen zuerst gar nicht, was ihnen widerfährt, doch einige reagieren schnell genug, um sich – vorläufig – in Sicherheit bringen zu können.

Zu ihnen gehören Takashi und Rei, die einander als kleine Kinder versprachen, dass sie später heiraten würden. Da Takashi jedoch zu zögerlich war, wandte sich Rei ihrem Mitschüler Hisashi zu. Vorübergehend können sie sich auf dem Dach der Schule verschanzen, aber ihnen wird schnell klar, dass das Versteck eine Mausefalle ist, vor allem wenn das Essen und Trinken zur Neige gehen.
Sie brechen aus und stoßen auf andere Überlebende. Gemeinsam schlagen sie sich zum Schulbus durch – doch wohin sollen sie sich wenden? Die Stadt, das Land, der Kontinent … die ganze Erde befindet sich längst in der Hand der Zombies.

„Highschool of the Dead“ verbindet zwei Themen: Vordergründig geht es um den klassischen Zombie, der langsam und stark ist, der hinter seinen Opfern her wankt und ihr Fleisch fressen will, der sie durch seinen Biss infiziert und nur schwer zu ‚töten’ ist. Auf der zweiten Ebene befasst sich der Autor mit der Beziehung von Takashi und Rei, die einander lieben, aber nicht so reagieren, wie es der andere wünscht. Dieser Aspekt tritt jedoch in den Hintergrund, da es die spannende Splatter-Handlung ist, die den Leser fesseln soll, während der Hauch Erotik schmückendes Beiwerk ist.
Prompt fliegen die kurzen Röckchen hoch, so dass auch die Lingerie-Fans auf ihre Kosten kommen. „Highschool of the Dead“ ist schließlich eine Shonen-Serie, die neben packenden Flucht- und Kampf-Szenen auch mit einer Prise Erotik aufwartet, die sich an den Bedürfnissen einer männlichen Leserschaft ab 16 Jahre orientiert. Auf das weibliche Publikum wirken diese Darstellungen und das Rollenverhalten oft etwas sexistisch und klischeehaft.
Der Schwerpunkt liegt eindeutig auf Action und Horror; die Weiterentwicklung der Charaktere ist Nebensache. Nach nur einem Band kann man schwerlich sagen, welche Richtung der Titel hauptsächlich einschlagen wird. Man wird schon die Fortsetzung abwarten müssen, um sich einen konkreten Eindruck machen zu können. Bislang existieren in Japan fünf Tankobons, und nach einer Pause soll es weiter gehen. Zudem ist ein Anime in Planung.
Die klaren, dynamischen Illustrationen lassen den Vergleich mit anderen actionreichen Shonen-Serien zu, zum Beispiel mit „Full Metal Panic“, „Spriggan“ und „Gekkoh“.

Man sollte ein wenig in „Highschool of the Dead“ blättern, um zu prüfen, ob die Handlung und die Zeichnungen gefallen. Hat man Spaß an Serien wie „Code: Breaker“ oder „Darker than Black“ wird man gewiss sehr gut unterhalten!