Brandon Mull: Die Schattenplage – Fabelheim 3 (Buch)

Brandon Mull
Die Schattenplage
Fabelheim 3
(Grip of the Shadow Plague, 2009)
Übersetzung: Hans Link
Penhaligon, 2011, Paperback, 442 Seiten, 14,99 EUR, ISBN 978-3-7645-3089-1 (auch als eBook erhältlich)

Von Gunther Barnewald

Nach den beiden Auftaktromanen um Kendra und ihren jüngeren Bruder Seth und deren Abenteuer im magischen Reservat Fabelheim bei ihren Großeltern werden die Protagonisten diesmal von einer ganz neuen Gefahr bedroht: Überall in Fabelheim beginnen die magischen Geschöpfe dunkel und damit böse zu werden.

Ein Biss der düsteren Verwandelten reicht aus, andere ebenfalls zu transformieren. Auch die im Reservat lebenden Menschen sind davon bedroht. Und während Kendra in einem anderen Reservat ein magisches Artefakt bergen soll und dabei ihr Leben riskiert, wechseln immer mehr magische Geschöpfe in Fabelheim gegen ihren Willen die Seite. Als auch noch die menschlichen Freunde der beiden Jugendlichen ebenfalls von der Krankheit infiziert und zu hilflosen Schatten degradiert werden, die nur noch Seth wahrzunehmen vermag, schließt sich der Belagerungskreis immer enger um das Wohnhaus der Großeltern. Schließlich scheint auch Fabelheim endgültig zu fallen...

Erneut ist Brandon Mull ein wunderbares weil spannendes und sehr unterhaltsames Fantasy-Abenteuer gelungen. Waren schon die beiden Auftaktbände gut geschrieben, einfallsreich und packend, so verliert der Autor auch in Band 3 keinerlei Schwung. Erfreulich, dass Mull immer wieder interessante Ideen generiert, die doch von den genretypischen Klischees abweichen, wenn auch der enervierende Kampf Gut gegen Böse leider immer im Hintergrund steht.

Die glaubhaften, differenziert beschriebenen Charaktere sind ein weiterer Gewinn für jeden Leser, dem die üblichen farblosen Typen auf die Nerven gehen. Vor allem der widerborstige, sture und manchmal einfach kindische Seth ist eine Figur, mit der sich sicherlich viele gut identifizieren können. Gut auch, dass nicht alle Fabelwesen sympathische Charaktere sind, was diesmal (neben den mörderischen Najaden) durch die arroganten Zentauren besonders gut belegt wird, die sich trotz drohendem Untergang aus Narzissmus nicht den Verteidigern Fabelheims anschließen wollen.

Ebenfalls positiv fällt der Fortgang der Geschichte auf, denn so wird eine der wichtigsten Fragen, welche im letzten Band aufgeworfen worden war, nicht noch lange hinausgezögert, sondern hier tatsächlich in diesem Buch geklärt (nämlich die Frage, wer die Verschwörung maßgeblich mit anführt).

Insgesamt ist der vorliegende Roman also ein vergnüglicher Lesespaß, der kurzweilig und nicht allzu plump gut unterhält.