SpaceView 4/2011(Magazin)

SpaceView 4/2011
Heel, 2011, Heft, 84 Seiten, 6,80 EUR, ISSN 0949-8273

Von Christel Scheja

Die letzte „SpaceView“ des Jahres 2011 steht ganz im Zeichen der Mystery. Immerhin läuft in diesen Tagen der vorletzte Film der „Twilight“-Reihe an und wird vermutlich wieder ganze Scharen von Fans in einen Rausch versetzen.

Doch abseits der romantischen Geschichte um Bella und Edward gibt es auch noch andere Blutsauger zu entdecken, wie ein ausführlicher Artikel zum Thema beweist. Aber die Redaktion zollt auch dem Blockbuster Tribut und stellt „Breaking Dawn“ nicht nur ausführlich vor, sondern zeigt auch, dass die Darsteller nach dem Ende der Dreharbeiten andere Wege gehen und nur teilweise dem phantastischen Genre treu bleiben. Nicht zuletzt wird ein weiterer Blick auf „True Blood“ geworfen und der Leser zu einem nicht ganz ernstzunehmenden Vampir-Liebestest eingeladen.

Der im Fernsehen eher ein Schattendasein führenden Mystery-Serie „Haven“ wird ein Schwerpunkt gewidmet – um zu zeigen, dass doch ein wenig mehr hinter ihr steckt, als man auch den ersten Blick vermutet. Eine weitere Serie, die Interesse finden könnte, ist „Terra Nova“ – aber kann die neue den Anspruch der Zuschauer an eine von Steven Spielberg entwickelte Serie wirklich erfüllen? Dafür ist „Space 2063“ wohl die Serie, die der SF auch im Fernsehen eine neue Seite des Genres hoffähig machte.

Steampunk ist ebenfalls ein Thema dieses Herbstes. Doch ist die viktorianische Ausprägung der Fantasy wirklich in der Lage, große Massen zu fesseln? Oder aber wird sie ein kleines aber feines Genre am Rande des Mainstreams bleiben? Die Zeichen sind noch nicht ganz klar, auch wenn derzeit einige Romane mit diesem Setting erscheinen und Vampiren wie Werwölfen Konkurrenz machen. Schließlich wirft auch „Der Hobbit“ seinen Schatten voraus.

Dazu gibt es natürlich auch die üblichen Rubriken und Kolumnen. Auch Claudia Kern beschäftigt sich sehr kritisch mit einigen neuen Serien dieses Herbstes und regt zum Nachdenken an, auch wenn man nicht ihrer Meinung sein muss.

Die Artikel und Berichte mögen ebenso wie die News schon ein wenig überholt sein, wenn man sich selbst rege im Netz umsieht, warten aber auch mit Aspekten und Hintergründen auf, die man sonst so nicht auf einer Stelle findet. Die Informationen sind gut komprimiert, werden unterhaltsam vermittelt und bleiben doch auch kritisch. Man bekommt nicht direkt Lobhudeleien zu lesen, aber auch keine Verrisse – dem Leser wird noch genug Raum gegeben, um sich eine eigene Meinung zu bilden. Und wenn wirklich einmal die Meinung eines Redakteurs im Mittelpunkt steht, dann merkt man das auch. Alles in allem wird man durch die Zusammenstellung der Themen wieder sehr gut unterhalten, sei es nun mit netten Anekdoten zu „Breaking Dawn“ und „Der Hobbit“ oder einen Blick hinter die Kulissen bei „Haven“. Auch das Thema Steampunk wird so behandelt, dass man Lust bekommt, sich mehr damit zu beschäftigen und auch einmal den ein oder anderen Roman zum Thema zu lesen.

Vampire und Steampunk – die beiden aktuellsten Themen dieses Herbstes werden mit der aktuellen Ausgabe der „SpaceView“ abgedeckt und sind durch die interessante Aufbereitung im Heft einen Blick wert.