Batman 59 (Comic)

Tony S. Daniel
Batman 58
(Batman 706: Eye of the Beholder, Part Three – Speak No Evil + Batman 707: Eye of the Beholder, Part Four – The Evil Within, 2011)
Aus dem Amerikanischen von Steve Kups
Titelillustration und Zeichnungen von Tony S. Daniel
Panini, 2011, Heft, 52 Seiten, 4,95 EUR

Von Irene Salzmann

Der erste Robin und vormalige Nightwing trägt seit dem Tod des ‚originalen‘ und wieder zurückgekehrten Batman ebenfalls dessen Kostüm. Obwohl er sich inzwischen mehrfach bewähren konnte, würden viele grundsätzlich eine Zusammenarbeit mit Batman alias Bruce Wayne vorziehen, aber Peacock hat keine andere Wahl, als I-Chings Einschätzung zu vertrauen, der versichert, dass Batman alias Dick Grayson ein genauso wertvoller Kampfgefährte ist.

Die Zeit läuft ihnen allen davon, denn Sensei hat nicht nur Peacocks Bruder Luki sondern auch Lucius Fox, einen wichtigen Mitarbeiter von Wayne Enterprises, und dessen Tochter entführt. Sensei foltert seine Gefangenen, um zu erfahren, wo ein machtvolles Artefakt aufbewahrt wird. Jeder von ihnen weiß nur Bruchteile, doch die Summe erlaubt es Sensei, das Rätsel zu lösen.

Unterdessen gelingt es Batman, dank Robins Eingreifen, sich aus der Gewalt des Riddlers und seiner Tochter Enigma befreien. Zusammen mit Peacock und I-Ching wagt er ein gefährliches Spiel, um Sensei das Artefakt abzujagen, bevor er es einsetzen kann und etwas entfesselt, was niemand kontrollieren kann…

„Batman“ 58 knüpft nahtlos an das vorherige Heft an, das man gelesen haben sollte, um zu wissen, wie der Titelheld durch den Riddler und seinen Sidekick in arge Bedrängnis geraten konnte, wer die neuen Verbündeten sind und worum es überhaupt geht. Der Fokus der Handlung ist auf den Konflikt mit Sensei gerichtet.

Die kurze Auseinandersetzung mit dem Riddler ist davon unabhängig und dient lediglich dazu, die nächste Storyline einzuleiten, denn der langjährige Gegenspieler, der Batman kurzfristig als Detektiv Beistand leistete, hat die Seiten erneut gewechselt – was man wohl vor allem in der Serie „Gotham City Sirens“ zu spüren bekommen wird.

Autor und Zeichner Tony S. Daniel dringt nun noch tiefer in die Welt der Mythen vor, doch weisen seine Erklärungen zu Sensei, Peacock, dem Beobachter etc. viele Lücken auf, sodass man davon ausgehen darf, dass das Thema später erneut aufgegriffen wird, zumal weder der Feind noch das Artefakt komplett aus dem Spiel genommen wurden. Infolge wirkt die Story nicht ganz befriedigend, da sie insgesamt zu oberflächlich bleibt. Nebenbei wurde der Grundstein zu einer Romanze zwischen Batman und Peacock gelegt, und auch diese wirkt etwas gezwungen, da ihr keine Zeit gelassen wurde, sich kontinuierlich zu entwickeln und zu wachsen. Zwar passiert nichts Konkretes, doch ist deutlich, dass beide auf ein Wiedersehen hoffen.

Die Zeichnungen sind gefällig. Tony S. Daniel bedient sich eines relativ realistischen Stils, seine Illustrationen sind dynamisch und klar strukturiert.

Auch wenn die Mini-Serie „Auge des Betrachters“ inhaltlich nicht ganz zu überzeugen vermag, hinterlassen die Zeichnungen einen positiven Eindruck, und insgesamt darf man auf die kommenden Entwicklungen gespannt sein, falls sich Tony Daniel langfristig mit „Batman“ beschäftigen darf, sich die einzelnen Teile miteinander verbinden und eine komplexere Handlung erlauben.