David Whitley: Die Kathedrale der verlorenen Dinge (Buch)

David Whitley
Die Kathedrale der verlorenen Dinge
(Children of the Lost, 2009)
Aus dem Englischen von Gerald Jung
Goldmann, 2011, Taschenbuch, 448 Seiten, 9,99 EUR, ISBN 978-3-442-47467-7 (auch als eBook erhältlich)

Von Gunther Barnewald

Das vorliegende Buch ist die Fortsetzung zu „Die Stadt der verkauften Träume“, und damit Mittelteil einer laut Klappentext auf drei Bände konzipierten Serie (hoffentlich wird aus der „Trilogie“ nicht eine fantasytypische Unendlichserie!).

Mark und Lily sind inzwischen Jugendliche von 15, 16 Jahren und wurden aus Agora verbannt. Erstmals in ihrem bewussten Leben betreten sie so den Dschungel jenseits der Stadt auf der Suche nach ihrer Bestimmung, denn ihnen wurde vorausgesagt, sie würden dereinst großen Einfluss auf die Geschichte Agoras nehmen.

Nachdem Lily nur knapp den Angriff eines Raubtiers überlebt hat, erreichen die beiden eine dörfliche Gemeinde, wo sie nach anfänglichem Misstrauen freundlich aufgenommen werden. Doch der scheinbare Frieden wird immer wieder von bestialischen Ausbrüchen einzelner Bewohner unterbrochen, die einer unheimlichen Traummacht nachgeben, die das Bewusstsein der Menschen zu manipulieren scheint. Auch die beiden Jugendlichen geraten in Gefahr, denn außer der mysteriösen Macht lauert auch noch das scheinbar idyllische Leben in dem Dorf, welches vor allem Lily in ihren Bann zieht...

Auch mit dem zweiten Abenteuer von Lily und Mark gelingt dem Autor ein unterhaltsames Buch, welchem es jedoch leider an Spannung etwas mangelt. Auf über 400 Seiten passiert hier leider viel zu wenig. Die überzeugende Atmosphäre und vor allem das unglaubliche Erzähltalent des jungen Autors retten die Geschichte dann aber doch. Die liebenswerten Protagonisten halten den Leser ebenfalls bei der Stange, auch wenn dem Autor die guten Ideen ziemlich ausgegangen zu sein scheinen.

Hoffentlich fällt Whitley beim Abschlussband mehr ein, denn gemessen am Auftaktband ist „Die Kathedrale der verlorenen Dinge“ eine leichte Enttäuschung.