Green Lantern: Secret Origins (Comic)

Geoff Johns
Green Lantern: Secret Origin
(Green Lantern # 29-35, 2008)
Aus dem Amerikanischen von Christian Heiss
Zeichner. Ivan Reiss, Tuscher Oclair Albert, Julio Ferreira, Ivan Reiss, Farben Randy Mayor
Panini, 2011, Paperback, 180 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-86201-151-3

Von Christel Scheja

Zu den Superhelden, die sich im Laufe der Jahre zu Superman, Batman und Wonder Woman gesellt haben, gehört auch Green Lantern, bei uns lange als „Die Grüne Leuchte“ bekannt. Und wie bei den anderen Superhelden wird seine Herkunft ebenfalls alle paar Jahre neu erzählt, um den Leserstamm aufzufrischen, indem man den Einstieg so leichter macht. Die hier vorliegende Herkunftsgeschichte ist die direkte Vorlage zum Kinofilm des Jahres 2011.

Hal ist der einzige von den Söhnen des Testpiloten Jordan, der wie er die Liebe zum Fliegen geerbt hat. Deshalb ist der Junge auch an dem Tag zur Stelle, an dem er ums Leben kommt. Von nun an ist nichts mehr, wie es einmal war. In seinem Eifer so zu werden wie sein Vater entfremdet sich Hal in den kommenden Jahren von seiner Familie und bewirbt sich, sobald er kann, bei der Air Force Auch dort fällt er durch sein wagemutiges, manchmal zu leichtsinniges Verhalten auf. Es scheint, als habe er vor nichts und niemandem Angst, nicht einmal vor seinen Vorgesetzten, als er wieder einmal eine teure Maschine, die er eigentlich nur testen sollte, zu Schrott fliegt und daher die Konsequenzen zu spüren bekommt.

Nach seiner unehrenhaften Entlassung aus der Air Force scheinen seine Flügel gebrochen zu sein, denn niemand ist mehr dazu bereit, ihn in eine Maschine steigen zu lassen. Er bekommt gerade noch einen Job als Mechaniker und schlägt sich dabei mehr schlecht als recht durch. Dann verändern zwei Dinge sein Leben. Zum einen übernimmt Carol, die Tochter des Mannes, der den Tod seines Vaters zu verantworten hat, den Flughafen, zum anderen ruft eine seltsame Stimme Hal an einen einsamen Ort. Dort übergibt ihm ein sterbender Mann, der kein Mensch zu sein scheint, einen grün leuchtenden Ring und nimmt ihm einen Schwur ab. Zunächst weiß der junge Mann nicht viel damit anzufangen, doch schon bald muss er erfahren, was es heißt, eine Green Lantern zu sein...

Autor und Künstler machen es den Lesern sehr leicht in die Geschichte einzusteigen, auch wenn sie nicht immer stringent erzählt wird und von Rückblenden durchsetzt ist. Aber sie bieten neben der Superhelden-Action auch eine gute Grundlage, um den Menschen dahinter zu verstehen: Wer und was hat Hal Jordan geprägt? Welche persönlichen Probleme muss er lösen, um endlich die volle Kraft des Helden in sich zu entfesseln? Sein Werdegang ist nachvollziehbar und glaubwürdig, wenn natürlich auch ein wenig dramatisch. Aber alles fügt sich nachher schön ineinander und zeigt, was die Green Lantern Hal Jordan ausmacht.

Die Figuren sind für einen Superheldencomic außerordentlich vielschichtig angelegt, was aber bei einer Hintergrundgeschichte nichts Ungewöhnliches ist. Immerhin fügt sich Hal Jordan sehr schnell in sein Schicksal und kämpft. Auf der anderen Seite bewahrt er sich auch seinen Dickkopf, was sich vor allem am Ende zeigt. Im Gegensatz zum Film bleibt Sinestro, der Hals Vorgänger gut kannte, bis zum Ende noch der gute Freund und Mentor, der die junge Grüne Laterne auf den richtigen Weg bringt. Alles in allem entsteht so eine gute Mischung aus Action und Drama, die auch für Neueinsteiger interessant ist, da sie sehr geschickt und unterhaltsam in die Ursprungsgeschichte des Helden eingeführt werden.

Wer also durch den Film an Green Lantern Geschmack gefunden hat, kann problemlos zu dieser Graphic Novel greifen, da sie den Hintergrund des Films noch ein wenig mehr vertieft und Dinge erklärt, die man dort vielleicht nicht erfuhr, auch wenn die Handlung insgesamt etwas abweicht.