Atlan 21: Tschirque, der Kreuzwächter – Marasom-Trilogie 2, Achim Mehnert (Buch)

Atlan 21
Tschirque, der Kreuzwächter
Achim Mehnert
Marasin-Trilogie 2
Titelgestaltung von Ralf Berszuck unter Verwendung einer Illustration von Arndt Drechsler
FanPro, 2010, Taschenbuch, 304 Seiten, 10,00 EUR, ISBN 978-3-89064-066-2

Von Petra Weddehage

Im Jahre 3114 alter Terranischer Zeitrechnung gibt es eine Organisation, die gegen das interstellare Verbrechen vorgeht. Eines der Mitglieder der USO und ihr Chef ist kein Geringerer als Atlan. Der Kristallprinz von Arkon und einer der besten Freunde Perry Rhodans erlebt in seiner Funktion als Lordadmiral der USO allerhand aufregende Abenteuer.

Trilith Okt, Atlan und der Paladin mit seiner Besatzung, dem Thunderbolt-Team, ist es gelungen, den Hüter der Hohrugk Kühe zu finden, jenes seltsame Wesen, das als einziges imstande ist, die Geburt der schwangeren Hohrugk Kühe einzuleiten. Atlan erfährt, warum es den Kühen untersagt war, sich fortzupflanzen.

Trilith Okt muss eine bittere Pille schlucken. Das Schemawesen dachte, ihren Erschaffern, den Illochim, entkommen zu sein und frei zu agieren. Ihr ganzes Dasein war jedoch darauf ausgerichtet, die Hohrugh Kühe zu finden. Diese sind dazu in der Lage, sich in ein Transportmittel zu verwandeln. Mit einer gewaltigen Kraftanstrengung ermöglicht es der Hüter Atlan und seine Gefährten, durch dieses Transportsystem auf eine unglaubliche Welt zu gelangen. Dabei begegnet ihnen auch Tschirque, der Kreuzwächter. Dieser ist für die Überwachung des Transportsystems zuständig. Ein Tunneleinsturz ist für den erfahrenen Wächter eine absolute Katastrophe. Nun muss er sich den Massen stellen und Erklärungen abliefern, die auch ihn beschäftigen. Wie konnte dieser absolut wasserdichte Plan nur derart eskalieren?

Bei „Atlan“ wird es nicht langweilig; kaum scheint ein Rätsel gelöst und eine Aufgabe bewältigt zu sein, da geht es schon munter weiter. Zack, urplötzlich wird eine Kuh zum Transportmittel, und Atlan samt Gefolge werden in eine unbekannte Welt geschleudert. Allerdings agiert der erfahrene, mehrere tausend Jahre alte Arkonide dabei sehr von sich überzeugt. Trilith Okts Warnungen, sich erst einmal zurückzuhalten, ignoriert er vollständig. Seine große Klappe bringt die Gefährten daher mehr als einmal in gefährliche Situationen oder in eine missliche Ausgangsposition. Atlans Gezicke mit seinem Extrasinn hält sich dabei aber erfreulicherweise in Grenzen. Weniger ist manchmal eben einfach mehr.

Trilith erfährt immer neue Einzelheiten über diejenigen, die sie erschufen. Ihr Hass wird dadurch aber keinesfalls geschmälert. Das Schemawesen ist auch weiterhin überzeugt, dass Rache eine gute Lösung für sie ist, um sich ein wenig besser zu fühlen. Immerhin wurde sie von ihren Schöpfern allerlei grausigen Tests unterzogen.

Die Siganesen im Thunderbolt-Team bekommen in dieser Geschichte reichlich Gelegenheit, sich zu beweisen. Dabei handeln sie mit Bedacht, was angesichts ihres Transportmittels, dem Paladin, der das Aussehen eines Haluters hat, doch ein Kunststück darstellt. Selbst in einer Welt, in der unglaublich viele Vertreter verschiedener Völker unterwegs sind, fällt sein außergewöhnliches Aussehen auf.

Achim Mehnert gelingt es souverän, die Story in einen interessanten Kontext zu stellen. Vor allem die Querelen der Gefährten werden gut herausgearbeitet. Dazu kommen zahlreiche Protagonisten, die mit wenigen Worten stilsicher herausgearbeitet werden. Es zeigt sich wieder einmal, dass die Autoren des „Atlan/Perry“-versums gekonnt aufeinander eingehen und ihre jeweiligen Themen gut aufeinander abstimmen. Da darf der dritte Band mit Spannung erwartet werden. Leser und Leserinnen ab 12 Jahre, die ein Faible für gut gemachte deutsche SF-Storys haben, werden von dieser Story nicht enttäuscht.