The Boys 8: Highland-Bubi (Comic)

The Boys 8
Highland-Bubi
(The Boys: Highland Laddie 1 – 6)
Autor: Garth Ennis
Zeichnungen: John McCrea, Keith Burns
Übersetzung: Bernd Kronsbein
Panini, 2011, Paperback, 148 Seiten, 16,95 EUR

Von Frank Drehmel

Wie schon Band 5 der Reihe präsentiert auch der achte Teil eine Mini-Serie außerhalb des regulären Story-Runs. Im Mittelpunkt der Geschichte steht mit Hughie Wee Campell das Mitglied der Boys, das – freundlich ausgedrückt – Arschkarten en masse zieht, sei es bei der Abwicklung irgendwelcher Überwachungs-Aufträge, oder im Privaten.

Weil dem so ist – und weil er kürzlich erfahren hat, dass seine Freundin Annie niemand anderes als Starlight von den Seven ist –, zieht es den kleinen, grübelnden Held zurück nach Auchterladle, das kleine schottische Kaff, in dem seine Wiege stand und in dem er eine mehr oder weniger glückliche Kindheit verbrachte, um in der klaren Seeluft zu sich selbst zu finden. Doch wie bei seinem Glück nicht anders zu erwarten, bringt ihm die Reise in die Vergangenheit und in den Schoß der Familie nicht den ersehnten Seelenfrieden, denn seine alten Kumpel von damals sind ihm zwar noch in Freundschaft ergeben, fristen aber selbst ein ziemlich bizarres Außenseiterdasein in dem kleinen Kaff, seine Eltern behandeln ihn immer noch wie ein kleines Kind, fremde Schmuggler machen die Gegend unsicher und dann taucht auch noch Annie auf, um die Aussprache mit Hughie zu suchen.

Auch wenn Autor Ennis die Finger nicht von bizarren Details und Figuren lassen kann, so steht im Mittelpunkt dieses achten Tradepaperbacks nicht das zotige Nackig-Machen, sondern der Seelenstriptease des ohnehin schon am stärksten gebeutelten Mitglieds der Boys, wobei die deprimierende Botschaft ist: die Welt jenseits des Großen Teichs ist zwar gewaltgeil und sexistisch, aber auch in einem kleinen schottischen Dorf ist das Leben kein Zuckerschlecken, wenn man ein Außenseiter ist … und mehr Außenseiter als Hughies Freunde Bobby und Horace geht kaum. Immerhin – und das macht wiederum Mut – haben es die beiden Co-Helden trotz ihrer … nunja … extremen Eigenschaften zu etablierten Mitgliedern der Gemeinde geschafft.

Eine kleine Episode aus Starlights Kindheit, in der Ennis quasi en passant die Perversion hinter dem amerikanischen Kinder-Contest-Wahn genüsslich bloßstellt, bildet ein kleines zusätzliches Goody innerhalb Hughies 148-seitiger Psychositzung.

Fazit: Eine vergleichsweise ruhige, besinnliche Story über die Seelenqualen eines introvertierten Helden, die aber alleine wegen der skurrilen Charaktere und einiger bizarrer Einfälle einen Riesenspaß macht.