Rettungskreuzer Ikarus 44: Zusammenbruch, Irene Salzmann & Thomas Folgmann (Buch)

Rettungskreuzer Ikarus 44
Zusammenbruch
Irene Salzmann & Thomas Folgmann
Titelillustration von Crossvalley Smith
Atlantis, 2011, Taschenpaperback, 144 Seiten, 6,90 EUR, ISBN 978-3-941258-63-1 (auch als eBook erhältlich)

Von Carsten Kuhr

Rekapitulieren wir kurz, was bislang geschah. Die Galaxis wird von einer Gefahr bedroht, die heimtückischer kaum vorstellbar ist. Die sogenannte Wanderlust-Seuche breitet sich immer weiter aus. Menschen und Fremdvölker gleichermaßen werden von dem heimtückischen Virus befallen, der alle Infizierten dazu zwingt, ihre Heimat, ihren Beruf und Familie zu vergessen, und ein unbekanntes Ziel anzusteuern. Übrig bleiben nur die unproduktiven Alten und die Kinder.

Zunächst gibt es ein kurzes Wiedersehen mit dem Urlaubsplaneten Marin. Hier übernimmt die Evolution die Herrschaft, soll heißen, die Aggressivsten und Gnadenlosesten scheinen sich auf Kosten der Alten und Kranken durchzusetzen. Auch im Bereich des Raumcorps gibt es Neuigkeiten. Einer der großen Pharmakonzerne bietet, allerdings nur einem ausgewählten Kreis betuchter Klienten, ein Heilmittel gegen die Seuche an. Sally McLennane weiß, dass sie offiziell noch nicht gegen den Multi zu Felde ziehen kann. Was, wenn das Serum wirklich wirksam ist und beim Angriff vernichtet werden sollte? So entschließt sie sich eine alte Bekannte, Skyta, die Söldnerin der Schwarzen Flamme, zu entsenden. Diese rekrutiert nicht nur ein schlagkräftiges Verbrecher-Team, sondern auch Jason, Shilla, Taishu und Pakcheon schließen sich dem Sturm der im Raum treibenden Forschungsstation an…

Nach einem etwas in der Luft hängenden, eigentlich überflüssigen Ausflug zum Urlaubsplaneten, der mit der eigentlichen Handlung wenig zu tun hat und eher bekannte Grundthemata wiederholt (die Verrohung der Sitten angesichts der Katastrophe), geht es mit der Expedition, die die Forschungsstation überfallen soll wieder in die Vollen. Hier ist Spannung angesagt, warten mannigfaltige Überraschungen und Wendungen auf den Leser und nimmt der Plot deutlich Fahrt auf.

Auch dieses Mal kommen wir dem Geheimnis der Seuche natürlich nicht auf die Spur. Dennoch haben die Autoren es hier geschafft, mit dem üblichen Personenrepertoire solcher Erzählungen Spannung aufzubauen und den Leser an die Seiten zu fesseln. Dabei fügen sie einzig Pakcheon neue Aspekte hinzu, beschreiben die anderen Figuren zwar in sich stimmig aber ohne große Neuerungen oder Entwicklungen. Im Zentrum steht ganz bewusst die Infiltration der streng geschützten Station und die Auflösung um das mysteriöse Heilmittel. Und das liest sich kurzweilig und spannend auf einen Rutsch durch.