Star Wars - Herrschaft des Imperiums 1: Die Maske der Angst, Alexander Freed (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 16. November 2025 09:54

Star Wars - Herrschaft des Imperiums 1
Die Maske der Angst
Alexander Freed
(Star Wars: The Mask of Fear (Reign of the Empire 1), 2025)
Übersetzung: Andreas Kasprzak
Blanvalet, 2025 Paperback, 624 Seiten, 17,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
Spätestens seit „Rogue One“ ist „Star Wars“ kein Weltraum-Märchen mehr. Seitdem schleichen sich immer mehr Grautöne in das Universum ein, zeigen das Imperium als das, was es ist: ein faschistisches Staatsgebilde, das alles zu kontrollieren versucht, selbst das Leben einfacher Leute, wie man schön in „Andor“ miterleben konnte. Waren Senatoren wie Mon Mothma und Bail Organa damals nur Nebenfiguren, so stehen sie in „Herrschaft des Imperiums“ nun im Mittelpunkt. „Die Maske der Furcht“, der erste Band der Trilogie, ist nun erschienen.
Aus der Asche der Republik ist das erste Galaktische Imperium unter der Führung von Kanzler, nun Imperator Palpatine entstanden und das auch noch unter dem tosenden Applaus tausender Senatoren. Doch nicht alle waren von den Entwicklungen begeistert und haben sich mit demokratischen Mitteln dagegen ausgesprochen. Und genau diese bekommen jetzt zu spüren, dass das neue Regime nicht mit sich spaßen lässt. Auch Mon Mothma und Bail Organa. Beide versuchen auf ihre Art, Widerstand zu leisten und der Machtergreifung Einhalt zu gebieten - doch werden sie das wirklich auf Dauer können? Oder müssen sie irgendwann aufhören zu taktieren und klare Entscheidungen treffen?
Fans der beiden „Andor“-Staffeln werden den Ton wiedererkennen, denn auch hier dürfen das imperiale Sicherheitsbüro (ISB) und der imperiale Geheimdienst und deren Methoden eine wichtige Rolle spielen. Die Geschichte zeigt die Maßnahmen, die bereits in den ersten Monaten ergriffen werden.
Auch Bail Organa und Mon Mothma werden nachhaltig überwacht und eingeschüchtert, dennoch versuchen sie ihren Prinzipien treu zu bleiben. Gerade letztere glaubt immer noch, demokratische Möglichkeiten einsetzen zu können. Auf den beiden Senatoren liegt auch der Fokus der Geschichte. Dabei entsteht leider auch ein zwiespältiger Eindruck, hat man doch das Gefühl, dass gerade Bail Organa nicht ganz so dargestellt wird, wie in den Filmen und Serien, sondern viel unbedachter handelt und sich auch mit jemandem wie Saw Gerrera einlässt.
Daneben werden auch noch die Schicksale einiger imperialer Agenten und eines Separatisten-Attentäters behandelt, die allerdings eher blass bleiben und wie Füllstoff wirken. Dadurch zieht sich die Geschichte gerade im Mittelteil etwas. Aber immerhin stimmt die Atmosphäre. Man merkt sehr deutlich, dass sich der Autor gut informiert hat und die Handlungsweise faschistischer Regime auf das fiktive Universum überträgt.
Gerade Fans, die bereits die Geschichten um Cassian Andor sehr mochten, werden ihren Spaß haben, denn die Geschichte spiegelt genau das wider, was man auch in der Serie gesehen hat: imperiale Handlanger, die genau wissen, wie sie Furcht verbreiten und damit die Kontrolle ausweiten. Und zudem wird eine bisher kaum beschriebene Zeit abgedeckt - von einer Seite, die man bisher auch noch nicht so kennt.
„Die Maske der Furcht“ ist der Auftakt zu „Herrschaft des Imperiums“, einer Trilogie, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Entstehung der Rebellion aus der Sicht der Politiker zu beschreiben, die später federführend sind, so wie Mon Mothma und Bail Organa. Und das in einer Art, wie man sie aus „Andor“ kennt und so vermutlich vor allem die ansprechen wird, die genau diese realistische Darstellung des Imperiums zu schätzen wissen.