Haikaisha - Der Grenzgänger 1 (Comic)

Haikaisha - Der Grenzgänger 1
Text: Yuhei Suzuki
Zeichnungen: Hakaru Takarai
Übersetzung: Burkhard Höfler
Manga Cult, 2025, Paperback, 176 Seiten, 10,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Horror-Mangas haben ihre ganz eigene Tradition, denn sehr oft spielen Geister und Dämonen eine wichtige Rolle. Manche davon sind verlorene Seelen, die noch so viel Kraft haben, um Menschen zu töten. Ein solches Monster ist auch in „Haikaisha - Der Grenzgänger“ zu finden.


Eine Schülerin, die des Nachts mit der Bahn fährt, wird grausam zerstückelt aufgefunden. Leider ist sie nicht die Einzige, sondern nur das letzte Opfer einer ganzen Reihe. Die Polizei tappt im Dunklen, nur eine Person weiß Bescheid. Denn Tsukiko ist in der Lage, Totengeister zu sehen und weiß um das groteske Monster, das immer wieder in der Bahn unterwegs ist und seine Morde mit einer riesigen Schere ausführt.

Sie macht und sagt aus Angst nichts, bis sie unter Zugzwang gerät, da ihr Freund bedroht wird.


Die Geschichte benutzt viele Elemente, die man bereits aus anderen Horror-Geschichten kennt, denn groteske und entstellte Totengeister sind in der modernen japanischen Mythologie keine Seltenheit, ebensowenig wie die Leute, die diese Monster auch noch sehen können.

Und wie so oft kann sich Tsukiko keinem wirklich öffnen und somit auch keine Hilfe finden. Vor allem bekommt sie Schwierigkeiten, weil ihr Freund durch das verzweifelte Geständnis Abstand nimmt, als sie nicht mehr schweigen kann. So leidet sie still vor sich hin, was sich aber schon bald ändert, denn sie ist irgendwann nicht mehr allein und findet jemanden, der ihr endlich erklären kann, was eigentlich los ist - und das macht die Handlung etwas erträglicher.

Ansonsten zieht die Geschichte das durch, was man schon aus anderen Mangas zur Genüge kennt: Der Auftakt dient vor allem dazu, das Wüten der Kreatur zu zeigen, die wie eine Mischung aus Insekt und Eisenbahnschaffner wirkt. Und das ist gelegentlich verstörend, so dass die Handlung nichts für zartbesaitete Seelen ist, sondern eher für Fans handfesten Horrors.

„Haikaisha - Der Grenzgänger“ dürfte deshalb vor allem die Leser ansprechen, die es nicht nur gruselig, sondern auch blutig mögen. Der Auftakt verspricht jedenfalls schon einmal Einiges und stellt die Weichen für zukünftige Entwicklungen, auch die der Heldin selbst.