Hawk – Hüter des magischen Schwerts (DVD)

Hawk – Hüter des magischen Schwertes
GB 1980, Regie: Terry Marcel, mit Jack Palance, John Terry, Bernard Bresslaw u.a.

Von Carsten Kuhr

Anfang der 80er Jahre boomte die Fantasy bereits einmal. Bücher in der Nachfolge von „Der Herr der Ringe“ verkauften sich, Conan eroberte dank Arnie die Leinwände und auch die Fernsehanstalten machten sich Gedanken, den Trend aufzugreifen. Insbesondere die Produzenten auf der Britischen Insel machten sich auf, die heimischen Röhrenbildschirme mit archaischen Helden in mittelalterlicher Kulisse zu erobern. Aus dieser Zeit stammt vorliegender Fernsehfilm, der eigentlich den Auftakt zu einer entsprechenden TV-Serie bilden sollte. Dem Konjunktiv kann man entnehmen, dass das Projekt damals im Sande verlief. Wie der Untertitel andeutet, geht es um ein magisches Schwert, das seinem Besitzer übernatürliche (Kampfes-)Fähigkeiten verleiht.

Die beiden Söhne des bisherigen Hüters geraten über eine Frau in Streit. Während sich der verschmähte Voltan, gespielt von Jack Palance, dem Bösen zuwendet und versucht, seinen Bruder aus dem Weg zu schaffen, widmet sich der von John Terry verkörperte Hawk ganz dem Kampf gegen das Böse. Sein vom eigenen Sohn gemeuchelter Vater hat ihm das Schwert vermacht. Mit diesem übt er fürderhin Gerechtigkeit. Jahre später treffen die beiden so ungleichen Brüder wieder aufeinander. Voltan hat die Äbtissin eines Klosters entführt und fordert von der Kirche Lösegeld. Zusammen mit seinen Gefährten, unter anderen einem Elf, einem Riesen und einem Zwerg, macht Hawk sich auf, die finsteren Pläne seines Bruders zu vereiteln…

Wie man es von einem solchen Streifen erwarten kann, ist die Ausstattung nicht mit Kinoproduktionen vergleichbar. Die Anzahl der auftretenden Personen ist beschränkt, die Tricks sind selbst nach damaligem Standard nicht erwähnenswert, die Dramaturgie bekannt. Ein Serien-Opener eben, der weder inhaltlich noch von den schauspielerischen Leistungen her sonderlich glänzt. Das wirkt auf den heutigen Zuschauer oft mehr als erheiternd, wenn der Riese sich plötzlich im direkten Vergleich zu den anderen Personen als großgewachsener Mann entpuppt, oder wenn die rasanten Schnitte die Feuergeschwindigkeit des Elfen dokumentieren sollen.

Trash, so der neudeutsche Begriff, dabei aber gleichzeitig schon wieder so stereotyp, dass er unfreiwillig komisch wirkt und zum Grinsen animiert. Bildlich naturgemäß von den Farben wie der Auflösung her schwach, das Bild grieselt, der Ton kratzt, was bides aber sowohl der Produktion wie auch dem Alter zu verdanken ist.

Fans von damals werden auf ihre Kosten kommen, ansonsten bietet der Streifen kaum etwas, was den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen vermag.

DVD-Facts:
Bild: 1,33:1 (4:3)
Ton: deutsch Dolby Digital 2.0, englisch Dolby Digital 2.0

DVD-Extras:
Making of, Bildergalerie