Penny Juniper: Bite the Bride - Darkthorn Archives 1 (Buch)

Penny Juniper
Bite the Bride
Darkthorn Archives 1
Cove, 2025, Paperback, 592 Seiten, 17,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Schottland in den 1920er Jahren. Wenn auch nicht in unserer Welt, sondern in einer, in der neben den Menschen auch noch Vampire, Hexen und Werwölfe ihre Daseinsberechtigung haben und mit den Sterblichen mehr oder weniger friedlich zusammenleben. Diese Zeit wird zusammen mit einer typisch britisch angehauchten Universität zum Schauplatz von Penny Junipers Dilogie um die „Darkthorn Archives“.


Obwohl sie aus ärmlichen Verhältnissen stammt, hat Katherine durch ein Stipendium einen Platz an der renommierten Akademie bekommen. Dort will sie neben Journalismus auch noch die Magie studieren, weil sie es sich in den Kopf gesetzt hat, ihre beste Freundin Lily zu retten.

Allerdings zieht sie bei einem heimlichen Ausflug in die Darkthorn Archives nicht nur die Aufmerksamkeit des Archivars Ethan Hawthorn, sondern auch einen Fluch auf sich und das Einzige, was sie nun noch retten kann, ist ein täglicher Biss durch den Vampir. Und es kommt noch schlimmer für die junge Frau.

Denn um den Anstand zu wahren, soll sie auch noch eine Ehe mit Ethan eingehen. Was sie allerdings nur widerwillig tut, und anfangs versucht so wenig Kontakt mit dem Mann zu haben, der zwar blendend aussieht und sie nett und zuvorkommend behandelt, aber eben ein Fremder und dazu noch ein Vampir ist.


Die Geschichte spielt vor allem mit dem Fake Marriage Trope und den sich daraus entwickelnden Konsequenzen. Denn Ethan, ein Gentleman alter Schule, versucht die selbstbewusste Katherine so gut er kann zu beschützen, was nicht immer einfach ist, weil auch andere an dem in ihr wohnenden Fluch interessiert sind.

Und so spielt die Handlung in erster Linie mit dem Geplänkel der beiden und einer sich nach und nach entwickelnden Anziehung. Spannung kommt nicht auf, da sich ernsthafte Probleme schnell in Luft auflösen und nur kurz für Drama sorgen. Das ist insgesamt zwar ganz nett zu lesen, es bleibt allerdings auch kein besonderer Eindruck, da sich die Handlung leider ein wenig zieht und die Figuren auch relativ blass bleiben, auf einige wenige Eigenschaften reduziert sind.

Und auch das Ambiente selbst ist austauschbar, so wirklich erwacht das Flair der wilden Zwanziger nicht zum Leben und die phantastischen Elemente bleiben eher Staffage, obwohl es einige nette Ideen gibt. Aber diese werden wie auch die Gesellschaft der magischen Wesen nicht sonderlich ausgearbeitet.

Heraus kommt eine relativ harmlose Romanze mit ein paar augenzwinkernden Momenten und den obligatorischen intimen Momenten, die man zwar lesen kann, aber nicht wirklich kennen muss, weil sie der Romantasy nicht wirklich neue Facetten hinzufügt, oder eine im Gedächtnis bleibende Geschichte bietet.

So ist „Bite the Bride“, der Auftakt der „Darkthorn Archives“ solide Unterhaltung für alle jungen Leserinnen, die eine seichte romantische Komödie mit ein wenig Spice und einem Hauch Phantastik mögen.