Beelzebub 1 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 05. Mai 2011 19:40

Hiroyuki Asada
Beelzebub 1
Aus dem Japanischen von Daniel Büchner
Titelillustration und Zeichnungen von Ryohei Tamura
Tokyopop, 2011, Taschenbuch, 208 Seiten, 6,50 EUR, ISBN 978-3-8420-0056-8
Von Christel Scheja
Shonen Mangas fragen oft nicht großartig nach Sinn und Zweck einer Geschichte, Hauptsache ist, dass mit der dürftigen Handlung eine Menge Action, garniert mit markigen Sprüchen und schrägen Gags transportiert werden kann. Das ist auch bei der fünfbändigen Serie „Beelzebub“ der Fall.
Oga Tatsumi ist einer der übelsten Raufbolde der Ishiyama-High-School und weiß sich mit Fäusten und Mundwerk gegen die meisten der anderen Jungen zu behaupten. Denn er kennt nichts anderes als die Sprache der Straße. Aus diesem Grund sieht er sich eines Tages mit einer Frau in Zofenkleidung und einem nackten Baby konfrontiert. Hilda macht ihm klar, dass sie eine Dämonin ist und er sich von nun an um Babybel alias Kaiser de Emperana Beelezebub IV. zu kümmern habe.
Der Sohn des Teufels braucht einen fähigen Ziehvater, der ihm viel über die Menschen beibringen kann und sie sieht in Oga einen geeigneten Kameraden für diese ehrenhafte Aufgabe. Oga allerdings ist wenig begeistert über die Sache und hat keine Lust, sich gegenüber den anderen Schlägern lächerlich zu machen. Doch er wird Hilda und das Baby leider auch nicht los. Erst als sich erweist, dass der Kleine nicht nur eine Nervensäge ist, sondern auch was drauf hat, als er ihm hilft, ganze Gangs zu besiegen, beginnt der junge Mann umzudenken, auch wenn es ihn immer noch nicht behagt, den zukünftigen Zerstörer der Erde bei sich zu beherbergen...
Schon der Untertitel „Boshaftes Baby belagert Bösewicht“ macht es deutlich – die Geschichte ist überhaupt nicht ernst zu nehmen und der Künstler sieht alles als großen Spaß an. So ist die Action extrem übertrieben und gleitet immer wieder in den Slapstick, ab, die Dialoge sind von zotigen Gags durchzogen und die Magie wird immer dann eingesetzt, wenn es besonders lustig ist. Die Geschichte taumelt zwischen kindischen Witzen und chaotischer Action hin und her, die Figuren sind sehr flach und auch der Hintergrund nur angedeutet. Wen das nicht stört, der kann durchaus seinen Spaß an den überdrehten Kämpfen und markigen Sprüchen haben, die gleich dem Hongkong-Kino entnommen zu sein scheinen.
Alles in allem dürfte die Geschichte wohl nur männliche Jugendliche ansprechen, denen eine glaubwürdige und nachvollziehbare Handlung und interessante Figuren nicht wichtig sind, Hauptsache die Helden und ihre Spräche sind cool und die Kämpfe gut anzusehen.