Ralph Edenhofer: Unhold - Der Weg in die Dunkelheit (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 09. Juli 2025 16:00

Ralph Edenhofer
Unhold - Der Weg in die Dunkelheit
Archaios 4
Feuertanz, 2025, Paperback, 392 Seiten, 17,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
Auch wenn der hier vorliegende Roman als vierter Band der „Archaois“-Reihe gezählt wird, so ist „Unhold - Der Weg in die Dunkelheit“ doch ein eigenständiger Roman, der ohne Vorkenntnisse verstanden werden kann, wenngleich Fans der vorangegangenen Trilogie sicherlich ein paar Anspielungen erkennen werden.
Nach seiner Dienstzeit als Soldat und in Spezialeinsatzkommandos kehrt Hanno nicht nur in seine Heimatstadt Hamburg zurück, sondern auch auf den Kiez, auf dem er einmal recht bekannt war. Um Geld für den Lebensunterhalt zu verdienen, nimmt er einen Job als Türsteher an.
Auch wenn einige Dinge im „Styx“, der als exklusiver Nachtclub gilt, recht seltsam wirken, macht er sich erst einmal keine Gedanken und genießt für ein paar Monate sogar ein wenig das Glück. Doch als er nicht nur die Wahrheit über die Clubbetreiber herausfindet, sondern sich auch das Blatt wendet, verwandelt er sich in einen unerbittlichen Gegenspieler.
Auch wenn man die Vorgänger-Romane nicht kennt, merkt man sehr schnell, mit was man es zu tun hat, denn der Autor macht keinen Hehl daraus, dass Vampire den Nachtclub betreiben und natürlich auch die Gelegenheit nutzen, sich an den Gästen zu nähren, was nicht immer ganz rund läuft.
Hanno ist jemand, der zuvor gar nichts mit dem Übersinnlichen zu tun hatte, sondern eher mit beiden Beinen in der Realität steht, sei es nun als Jugendlicher auf dem Kiez oder später als Soldat. Letzteres hat ihm aber auch die Kenntnisse und Fähigkeiten mitgegeben, die ihn jetzt in der dunklen Welt, in die er gerät, bestehen und vor allem auch überleben lassen.
Dennoch ist er kein Superheld und trägt so manche üble Blessur davon, ist ein erbitterter Kämpfer, der gegen die Vampire jedes Mittel nutzt, ein harter Hund, der aber auf der anderen Seite auch eine sehr menschliche Seite zeigt, die ihn sympathisch macht.
Die Handlung wird flott und ohne Längen erzählt, das Geschehen ist plastisch vorstellbar und auch die Nebenfiguren erhalten genug Profil, um sie zu mögen oder zu hassen. Das Ende passt ebenfalls zur Geschichte und lässt auf eine Fortsetzung hoffen. Gelegentlich werden zwar ein paar Klischees bedient, aber die machen das Szenario noch viel vorstellbarer und fallen nicht einmal negativ auf. Und auch die übersinnlichen Elemente sind klug und nachvollziehbar eingebaut.
Das macht „Unhold - Der Weg in die Dunkelheit“ zu einem spannenden Mystery-Thriller, der vielleicht nicht in die Tiefe geht, aber von Anfang bis Ende durch eine actionreiche Handlung mit viel Ambiente zu unterhalten weiß und Lust auf Mehr macht.