Doris E. M. Bulenda: Geile Spiele im höllischen Swingerclub (Buch)

Doris E. M. Bulenda
Geile Spiele im höllischen Swingerclub
Blue Panther Books, 2024, 187 Seiten, 12,90 EUR

Rezension von Irene Salzmann

In einem Café lernt Maria den attraktiven Luzifer kennen, den sie sogleich nach Hause schleppt für eine heiße Nacht. Beide haben so viel Vergnügen aneinander, dass der Teufel verbotenerweise in ihr abspritzt und infolgedessen seinen Auftrag, willige Menschenfrauen als Sklavinnen für „Geile Spiele im höllischen Schwingerclub“ zu entführen, nicht ausführen kann.

Er erklärt Maria, dass sie ihn bei Interesse freiwillig begleiten muss und jederzeit auf die Erde zurückkehren kann. Allerdings soll ein weiterer Teufel, Diavolo, zuvor testen, ob sie für den Club geeignet ist. Auch ihn wickelt die toughe Maria schnell um den kleinen Finger. Danach will sie erst recht mit den beiden in die Hölle und alles ausprobieren, was deren Bewohner an lustvollen Spielen zu bieten haben - und sie wird nicht enttäuscht.

 

Auf gut 180 Seiten darf der Leser zusammen mit Maria, etlichen Teufeln, Dämonen und anderen Wesen den höllischen Swingerclub erforschen. Es gibt zahlreiche Räume, in denen alle nur erdenklichen Spiele angeboten werden, bei denen jeder auf seine Kosten kommt, vor allem Maria und die weiblichen Höllenbewohner. Denn Frauen sind rar - darum auch die Rekrutierungsversuche -, weshalb man die Teufelinnen, Dämoninnen und selbst die menschlichen Sklavinnen mit ausgesuchter Höflichkeit behandelt und ihre Befriedigung an erster Stelle steht.

Maria ist begeistert und findet, dass die Hölle und der Club einfach klasse sind. Sie probiert sogar Praktiken aus, die bisher eher nicht ihr Ding waren, und wird von ihren Partnern von einem Orgasmus zum anderen gebracht.

Doris E. M. Bulenda nimmt ihr Publikum nicht zum ersten Mal in eine phantastische Welt mit, deren Bewohner weit weniger übel sind als ihr Ruf, sich im Gegenteil als sehr umgänglich entpuppen und mit ihr jede Menge besten Sex genießen.

Anders als in Titeln wie „Der Dämon und das Bauernmädchen“ und „Höllentrip mit Luzifer“ vermisst man hier jedoch einen interessanten Plot zur Verknüpfung der erotischen Einlagen, denn Maria und die Teufel werden sich schnell einig, Konflikte sind Fehlanzeige, und sie kann, wie versprochen, am Ende unbeschadet zurück auf die Erde, bis zum nächsten Mal.

Darüberhinaus gibt es lediglich explizite Schilderungen, und das war es auch schon.

Die Aneinanderreihung von Sex-Spielen mag die Anforderungen des Verlags erfüllen, doch wer andere Romane der Autorin kennt, erwartet eine richtige Handlung mit Spannungsmomenten und Überraschungen. Man hat den Eindruck, als würde im Rahmen einer Auftragsarbeit eine Liste von Räumen und darin stattfindenden Praktiken abgehakt, was auf Dauer in seiner Vorhersehbarkeit langweilig wirkt. Letztendlich wird mit wechselnden Partnern viel geleckt und noch mehr in alle möglichen Körperöffnungen gesteckt, alles wiederholt sich zwangsläufig. Das ist schade, denn Doris E. M. Bulenda kann es besser.

Sie liefert eine solide, flüssig verfasste Arbeit ab, kreiert hier ihre eigene Sex-Hölle im gewohnt legeren Tonfall, lässt sich durchaus eine Menge einfallen, aber es fehlen der Witz und die kleinen und größeren Überraschungen, die man von ihr gewohnt ist.

Aufgabe ordentlich erfüllt, doch wäre mehr möglich gewesen.