Super Pulp 2: Yellow Cab From Hell (Buch)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 30. April 2025 18:49

Super Pulp 2
Yellow Cab From Hell
Titelbild: Erik R. Andara
Blitz, 2020, Taschenbuch, 168 Seiten, 12,95 EUR
Rezension von Karl E. Aulbach
Eigentlich viel zu wenig erwähnt werden die Titel aus dem BLITZ-Verlag. Grund ist zweifellos, dass sich der Verlag mit vielen seiner Werke speziell an Sammlerkreise wendet.
Eines der großen (aber nicht ausschließlichen) Verlagsthemen ist dabei der Nachdruck von früheren Romanheften in Form von Taschenbüchern, aber auch die Veröffentlichung von edlen gebundenen Ausgaben, teilweise als exklusive Sammler-Edition; alle sehr professionell und liebevoll aufgemacht.
Um beim Thema dieser Sparte zu bleiben, soll beispielhaft nur den Nachdruck der 60er-Jahre-Serie „Torgo - Prinz von Atlantis“ genannt werden, die nicht nur neu aufgelegt, sondern, sogar um bisher unveröffentlichte Romane ergänzt, erstmals komplett angeboten wird.
Das Programm ist aber bei weitem vielfältiger. Es gibt Science Fiction (zum Beispiel „Raumschiff Promet“), Horror, „Sherlock Holmes“, Western und so weiter., die bei vielen Jugenderinnerungen wecken dürften. Es lohnt sich also, unbedingt mal auf den Internet-Seiten des BLITZ-Verlags vorbeizuschauen.
Hier wird aber mal etwas ganz anderes besprochen. Es handelt sich um „Das phantastische Magazin für Pulp-Thriller, Horror & Science Fiction“ mit dem Titel „Super Pulp“, von dem die zweite Ausgabe mit dem Titel „Yellow Cab From Hell“ vorliegt.
Das Magazin ist in Taschenbuch-Form erschienen und wird seinem Untertitel mehr als gerecht, auch wenn mich von meiner Natur aus die enthaltenen Horror-Storys nicht interessieren. Das Leben ist zu kurz, um dunklen, bösen Gedanken nachzuhängen oder Hass-, Rache- oder Ausschweifungsphantasien zu pflegen. Für mich besteht daher ein großer Unterschied zwischen Science Fiction, die ich vom Grundsatz her als Genre betrachte, das auf eine positive Zukunft abzielt (auch wenn es natürlich zuhauf düstere Versionen gibt, denen man mitunter immerhin warnenden Charakter einräumen kann), und Horror, der im schlimmsten Fall versucht, auf der emotionalen Klaviatur zu spielen und negative Gefühle beim Leser hervorzurufen.
Zu den extremen Geschichten gehört für mich hier eine. Den anderen Horror-Storys muss man zumindest vom literarischen Können der Autoren her doch ganz ordentliche Noten geben, selbst wenn sie, wie gesagt, ganz grundsätzlich nicht mein Lesestoff sind.
Auch wenn die Horror-Storys weit überwiegen, gibt es doch für Science-Fiction-Leser das eine oder andere Schmankerl. Erwähnen möchte ich besonders die Startgeschichte „RGX-4“ von Irene Salzmann. Eine klassische Science-Fiction-Erzählung von der Besiedlung eines anderen Planeten, an der man aber sehr gut die Genre-Unterschiede zwischen SF und Horror herauslesen kann, obschon man durchaus auch diese Geschichte als Horror verstehen könnte. Ohne jetzt zu viel vom Inhalt zu verraten: Ich habe bei der Autorin zurückgefragt und erfahren, dass die Story lange vor Corona geschrieben wurde, was wirklich bemerkenswert ist.
Besonders gut gefallen haben mir die beiden Artikel, die das Magazin abrunden. Da ist zum einen „From Pullach with Love - Teil II“ von Martin Compart, in dem dieser über den Autor C. H. Guenther („Mister Dynamit“) berichtet, zum anderen jener von r. evolver, der in seinem Beitrag von den „Tales From the Crypt“ berichtet. Beide Artikel sind sehr gut lesbar, kurz und knackig und beinhalten doch Details, die auch mir als langjährigem Genre-Beobachter neu waren.
Auf eine Bewertung will ich wegen dem sehr großen Horror-Anteil, der mir persönlich nicht gefällt, verzichten, aber das Magazin insgesamt kann man durchaus als gelungen bezeichnen.
Die Printausgabe ist als exklusive Sammler-Edition nur über den Verlag erhältlich und alternativ als kostengünstigeres eBook auch über die diversen Plattformen.