Laura Sebastian: Ash Princess (Buch)

Laura Sebastian
Ash Princess
(Ash Princess, 2018)
Übersetzung: Dagmar Schmidt
Blanvalet, 2025, Taschenbuch, 510 Seiten, 13,00 EUR

Rezension von Petra Weddehage

Einst war dem Kind Theodosia eine glückliche Zukunft bestimmt. Doch dann wurde ihre Mutter, die astreanische Königin, vor ihren Augen getötet. Das Monster, das ihr die Kehle durchschnitt, hält sich Thora, wie sie nun heißt, als Geisel und Zeitvertreib. Immer wenn ein Astreaner sich wehrt - oder es auch nur den Anschein macht, dass einer des versklavten Volkes daran beteiligt war -, wird Thora bestraft. Ihr Rücken ist von zahlreichen Peitschenhieben vernarbt.

Die junge Frau lernt sehr schnell, ihre Gefühle zu unterdrücken und erträgt die Erniedrigungen. Vor allem wenn man ihr an Festivitäten ein wunderschönes Gewand anzieht, um ihr dann eine Aschekrone aufs Haupt zu setzen. Ash Princess wird sie deswegen genannt.

Eines Tages wird Thora gezwungen, ihren eigenen Vater zu töten. Das weckt sie aus ihrer Lethargie und sie beschließt zu kämpfen. Ein paar Verbündete schaffen es zusammen mit ihr, einen Plan auszuhecken. Dabei spielen ihre Freundin Lady Crescentia, deren Zeitvertreib sie eigentlich ist, und vor allem Prinz Soren, der Sohn des Thein, eine große Rolle. Mutig begeben sich Theodosia und ihre Getreuen in große Gefahr, um den Fesseln des Kaisers zu entkommen. Doch Theo will mehr. Sie ist entschlossen, ihr Land und den dazugehörigen Titel zurückzuerobern. Nur eine Sache liegt ihr auf der Seele: Theo empfindet mehr für den Prinzen, als es sollte.


Das Titelbild zeigt die Ash Princess. Ein schwarzer Vogel und ihr ebenfalls schwarzes Kleid überzeugen mit Asche-Optik. Goldene Rosen, ein goldener Schriftzug und weitere Ornamente, vervollständigen den Hingucker fürs Bücherregal.

Laura Sebastian weiß ihre Leserschaft zu unterhalten. Ihr flüssiger Schreibstil macht das Buch zu einem Lese-Spaß. Sie hat keine Hemmungen, interessante und auch furchtbare Szenarien zu entwickeln. Sehr plastisch beschreibt sie die Vorkommnisse um Theodoria und ihre Situation. Weitere Protagonisten wie Cress und Prinz Soren bekommen sehr viel Tiefe und ihre Persönlichkeiten entwickeln sich stetig weiter. Die Autorin lässt ihre Figuren überzeugend agieren und scheut nicht davor zurück, sie allerlei Ungemach auszusetzen.

Überraschende Wendungen führen dazu, dass man sich kaum von dem Abenteuer losreißen kann. Der Cliffhanger wirkt überzeugend und weckt die Neugier auf die Fortsetzung. Die Trilogie wird bestimmt noch einige Überraschungen parat haben.

Wer mehr von Laura Sebastian lesen möchte, sollte sich ihren Dreiteiler „Thrones and Curses“ ebenfalls zulegen.