Professor Zamorra 1220: Jäger des verfluchten Grabes, Ian Rolf Hill (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Freitag, 18. April 2025 10:47

Professor Zamorra 1220
Jäger des verfluchten Grabes (3/4)
Ian Rolf Hill
Titelbild: Sandobal
Bastei, 2021, eBook, 1,99 EUR
Rezension von Elmar Huber
Zamorra, der mit Merlins Zeitring die Reise in die Vergangenheit angetreten hat (siehe Band 1219), macht dort gleich zwei entscheidende Entdeckungen: Ein Außerirdischer der Dynastie der Ewigen, Boras Meridian, ist für die Unsterblichkeit des Khans verantwortlich, die nicht auf Magie, sondern auf Technik - genauer gesagt: auf Nanorobotern - basiert, die ihm der Ewige injiziert hat.
Außerdem ist Bahadur Khan aus ihrer Gegenwart nicht Temudschin Khan, den man gemeinhin als Dschingis Khan kennt, sondern dessen Enkel Batu Khan.
Boras Meridian, offenbar ein Abtrünniger der Dynastie, wird von den Mongolen-Kriegern überwältigt und nach einem entbehrungsreichen Marsch mit dem toten Dschingis Khan, den Leichen von dutzenden Sklaven und - unbemerkt - Zamorra, in einer riesigen Grube begraben.
Während es unter der Erde, im Grab des Khans, zu einem Kampf zwischen dem Ewigen, dem Meister des Übersinnlichen und dem vom Tod wiedererweckten Mongolen-Herrscher kommt, finden sich auch in der Gegenwart Madame Esced, Noemi Meszaros, Nicole, Dalius Laertes und Lucia in der Mongolei ein, wo sie sich Horden von Zombies stellen müssen, die unter der Herrschaft Bahadur Khans stehen.
Das Zamorra-Team kämpft nicht nur in verschiedenen Zeiten an verschiedenen Fronten, mit dem abtrünnigen Ewigen wird noch ein neues Thema angerissen und - bis auf Weiteres - nahezu sofort wieder fallengelassen. Auch Dschingis Khan wacht wieder von den Toten auf, nur um sich in seinem Grab mit Boras Meridian und Zamorra zu prügeln. Überhaupt bleibt der Roman als wirre Aneinanderreihung von Kampfszenen und Zufällen in Erinnerung, bei denen die Regeln ständig neu geschrieben werden.
Spannung will bei diesem Durcheinander nicht aufkommen. Alles rauscht effektlos am Leser vorbei bin hin zum großen, finalen (?) Kampf in der Wüste, den man sich als konfus-bombastisches Konglomerat aus „Transformers“ und „World War Z“ vorstellen kann.
Bleibt zu hoffen, dass der nachfolgende Abschlussband wieder ruhigeres Fahrwasser ansteuert und die offenen Enden zu einem passablen Abschluss führt.
Cover-Nostalgikern wird das Umschlagbild positiv auffallen, das von Sandobal stammt, der auch die Motive für die „Professor Zamorra“-Hardcover-Bände aus dem Zaubermond Verlag erstellt hat.