Catherine Durand: Die tausend Farben von Paris (Buch)

Catherine Durand
Die tausend Farben von Paris
Blanvalet, 2025, Paperback, 416 Seiten, 17,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Hinter dem Pseudonym Catherine Durand versteckt sich die deutsche Autorin Petra Mattfeld, die leidenschaftlich gerne zu den Orten reist, über die sie schreibt. Sie arbeitete zunächst als freie Journalistin, lebt aber heute als Schriftstellerin mit ihrer Familie bei Bremen. Mit „Die tausend Farben von Paris“ taucht sie ein in die schillernde Welt der Kunst, wie sie sich in der französischen Hauptstadt zu Anfang der 1950er Jahre zeigte.


Jack, ein ehemaliger GI, nutzt die Gelegenheit, 1951 nach Paris zu kommen und dort seinem Traum zu frönen. Er will die Stadt, die er schon im Krieg sah, richtig kennenlernen und sich als Maler durchschlagen. So lernt er durch Zufall auch die Fotografin Rose kennen.

Sie verlieben sich Hals über Kopf ineinander, doch schon bald wird ihre Beziehung auf eine harte Probe gestellt. Denn Jack soll seinem ehemaligen Vorgesetzten und Freund dabei helfen, einen Spion und brandheiße Papiere in die Hand zu bekommen. Ausgerechnet Rose könnte mehr darüber wissen.


Ältere Leser erinnern sich vielleicht noch an das Musical „Ein Amerikaner in Paris“. Es hat tatsächlich auf gewisse Weise Einfluss auf die Geschichte genommen, hat sich die Autorin doch von den Figuren und dem Flair des amerikanischen Films inspirieren lassen. Aber sie erzählt ihn nicht nach.

Tatsächlich nutzt sie nur die Ausgangssituation; ein Amerikaner, der als Künstler Fuß in Paris zu fassen versucht, aber natürlich auch nur einer unter Vielen ist und mit seinen Fähigkeiten nicht aus der Masse der nderen herausragt. Doch dann hat er ausgerechnet in der Liebe Glück und findet in Rose jemanden, der im gleichen Rhythmus wie er denkt und fühlt.

Allerdings holt ihn auch die Vergangenheit in Gestalt seines ehemaligen Vorgesetzten und Freundes ein. Der will ihn, als das Geld für Jack knapp wird, helfen, knüpft daran aber auch eine Bedingung, die alles gefährden könnte, was der ehemalige GI erreicht hat. Dazu kommt auch noch die Geschichte von Frank, der als Sänger in Paris leben möchte, aber ein dunkles Geheimnis hat und ebenfalls eine Freundin in Gestalt der Blumenhändlerin Amelie findet.

So vermischen sich zwei Liebesgeschichten mit einem spannenden Thema, denn Mord und Spionage, Dinge, die vertuscht werden sollen und Geheimnisse, die einige Figuren mit sich herumtragen, sorgen für eine gewisse Spannung in der Geschichte, die ansonsten vermutlich nur seicht dahin plätschern würde.

Die historischen Fakten sind gut recherchiert, wenn auch in Fiktion umgewandelt, die Figuren facettenreich und vielschichtig und das Ambiente wird gelungen eingefangen. Die Handlung ist gut aufgebaut, die einzelnen Fäden werden glaubwürdig zusammengeführt, so dass keine Wünsche offenbleiben.

Das macht „Die tausend Farben von Paris“ zu einem unterhaltsamen und kurzweiligen Roman, der Liebesgeschichte und Spionage-Drama gelungen miteinander vereint und dabei auch noch die Atmosphäre der damaligen Zeit gelungen einfängt, so wie sie auch Filme wie „Ein Amerikaner in Paris“ widerspiegeln.