Lucas Schäfers: Die Tochter der nachtschwarzen Drachen (Buch)

Lucas Schäfers
Die Tochter der nachtschwarzen Drachen
Titelbild: Kateryna Vytkowska
2025, Hardcover, 148 Seiten, 15,95 EUR

Rezension von Christel Scheja

Der 1994 geborene Lucas Schäfers lebt und arbeitet in Wittmund, einer Stadt an der Nordsee. Seit einiger Zeit hat er auch Spaß am Schreiben und Veröffentlichen gefunden und bietet den Lesern nach einem SF-Roman nun die der Fantasy zugeneigte Kurzgeschichten-Sammlung „Die Tochter der nachtschwarzen Drachen“ an.


Nervös und verzweifelt sucht die junge Künstlerin Leena Zuflucht in einem Buchladen, muss damit fertig werden, dass sie wieder nicht an einer Uni angenommen wurde.
Pius versucht das Beste aus seiner Reise nach Japan zu machen, obwohl er verlassen wurde.
Nicht zuletzt gewinnt Jesko eine Ballonfahrt, die sein Denken verändern wird. Was alle zunächst nicht wissen ist, dass sie von größeren Mächten dazu ausersehen wurden, in einem wichtigen Kampf eine Schlüsselrolle zu spielen, so wie die Drachen in ihrem Leben.

 

Was zunächst wie eine Sammlung aus kleinen und relativ unabhängigen Geschichten aussieht, entpuppt sich schon in der dritten Erzählung als eine geschickt miteinander verwobene Erzählung in Episoden, die sich in der vierten Story zu einem Ganzen zusammenfügen.

Jeder der drei Helden steht vor einem Wendepunkt in seinem Leben und bekommt durch die wundersame Begegnung mit Drachen an seltsamen Orten, neue Impulse für die Zukunft, die schon fast philosophisch anmuten. Denn immerhin werden sie daran erinnert, dass sie es in der Hand haben, für welchen Weg sie sich entscheiden. Denn aus jedem Verlust, jeder Absage, entstehen auch neue Möglichkeiten - und manchmal ist es auch wichtig, daran erinnert zu werden, sich selbst und seine Bedürfnisse nicht zu vergessen.

So gestärkt werden Leen, Pius und auch Jesko in einen Kampf geschickt, der es in sich hat. Werden sie in der Lage sein, die Situation zum Besseren zu wenden und zu retten, was zu retten ist?

Der Autor lässt daran keinen Zweifel, findet dabei seine ganz eigene, weise wie auch nachvollziehbare Entscheidung, die junge und alte Leser gleichermaßen anspricht. Mit viel Charme und Gefühl für die jeweilige Atmosphäre, erzählt er die kleinen aber feinen phantastischen Abenteuer, die den Leser am Ende nachdenklich, aber auch voller Hoffnung und Freude zurücklassen, denn neben den intensiven Bildern bleiben auch interessante Gedanken in den Köpfen zurück.

„Die Tochter der nachtschwarzen Drachen“ erzählt von seltsamen Begegnungen an magischen Orten. Warmherzig, poetisch, aber auch tiefgründig bettet der Autor seine Philosophie in eine so verspielte wie märchenhafte Umgebung, die auch schon junge Les