Melisa Schwermer: Düsterhof (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Freitag, 11. April 2025 08:24

Melisa Schwermer
Düsterhof
Hart und Hertzlich 1
FeuerWerke Verlag, 2022, Paperback, 280 Seiten, 11,90 EUR
Rezension von Elmar Huber
Am Pferdehof, bei dem seine autistische Schwester Natalie ihre Therapiestunden absolviert, wird der Privatdetektiv Felix Hertzlich von der jungen Sinta Hoymann angesprochen. Ein Unbekannter hätte im Stall ihr Pferd verletzt, und Hertzlich soll nun den „Pferderipper“ finden, der schon seit einigen Jahre immer wieder Tiere im Umkreis von München tötet.
Am selben Abend wird die Frau in ihrer Wohnung getötet. Der Verdacht fällt zunächst auf den Ex-Freund Robin Thaler, der gleichzeitig Natalies Reittherapeut ist. Obwohl Thalers krankhafte Eifersucht ein Motiv für die Tat wäre, ist Felix‘ Schwester von seiner Unschuld überzeugt. So sucht der Detektiv den Kontakt zu Thalers Verteidigerin Annabell „Anna“ Hart, um dort seine Dienste bei den Ermittlungen anzubieten.
Nach ihrer „Fabian Prior“-Krimi-Reihe und einigen Einzelromanen hat Melisa Schwermer mit den Figuren Anna Hart und Felix Hertzlich ein neues Ermittlerduo an Start, Wortspiel inklusive (siehe „Edel & Stein“ von Oliver Moros, „Fuchs & Haas“ von Ivo Pala etc.).
Auf etwa dem Level dieser Unterhaltungsvielschreiber sortiert sich auch „Düsterhof“ ein. Nach bekanntem Rezept entwickelt sich ein Krimi, der gut und kurzweilig unterhält, dem geübten Leser jedoch keinerlei Überraschungsmomente bietet. Die Hauptfiguren sind direkt sympathisch, zweckdienlich glatt und ohne nennenswerte Untiefen. Der Krimi-Plot setzt sich aus einigen hinreichend bekannten Motiven zusammen, wie etwa den falschen Verdächtigen, der zunächst zu gut passt, um wahr zu sein, oder der Affäre eines der Mordopfer. Am Ende ist es Detektiv Zufall, der zur Entdeckung entscheidender Hinweise führt und damit die Auflösung des Falles einleitet. Drumherum liefern die Privatleben von Anna Hart und Felix Hertzlich noch etwas Fleisch auf die Knochen.
Obgleich „Düsterhof“ in keiner Weise etwas Neues oder Originelles liefert, unterhält der Roman über die gesamte Lesezeit. Man folgt gern den Charakteren, und die Handlung läuft in einem angenehmen Tempo ohne bemerkenswerte Ecken und Kanten durch.